Di, 4. Dezember 2012, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Professor Dr. Klaus Wengst, Bochum

Theologie und Politik bei Karl Barth und Karl Ludwig Schmidt im Jahr 1933

ZieleN
Im Jahr 1933 gehörten zur Bonner Evang.-Theol. Fakultät der Neutestamentler Karl Ludwig Schmidt und der Systematiker Karl Barth, gemeinsam seit 1930. Trotz großer Unterschiede - nicht zuletzt ihrer Charaktere - teilten sie theologische Grundentscheidungen. Beide waren, was für Theologen ihrer Zeit außerordentlich ungewöhnlich war, Mitglieder der SPD. Benachbart wohnend und bald befreundet, hatten sie regen Austausch, mündlich sowie brieflich. Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht im Staat übernahmen und sofort mit Gewaltmaßnahmen einschneidende Fakten setzten und der Demokratie ein schnelles Ende bereiteten, zogen sich beide nicht resigniert in einen wissenschaftlichen Elfenbeinturm zurück, geschweige denn, dass sie in irgendeiner Weise mitgelaufen wären, sondern sie widersetzten sich dem bösen Zeitgeist, der eine im Versuch direkter politischer Aktivität, der andere durch die Art und Weise seines Theologietreibens. Schmidt wurde bereits im September 1933 als Beamter entlassen, Barth im Juni 1935.
Wie beide auf die politische Herausforderung des Jahres 1933 als Theologen unterschiedlich reagiert haben, dem wird der Vortrag im Einzelnen nachgehen.
Professor em. Dr. Klaus Wengst war bis 2007 Lehrstuhlinhaber für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum mit den Schwerpunkten sozialgeschichtliche Exegese und Judentum.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine04.12.2012 19:30 - 21:30 Uhr

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