Do, 13. März 2025, 18:30 Uhr
Synagoge Bochum, Erich-Mendel-Platz 1, 44791 Bochum
Prof. Dr. Peter Seibert
Zerstörung und Missbrauch – Der Umgang mit jüdischen Sakralbauten nach 1945
Einleitung in die Reihe: Synagogen – Zukunft aus Vergangenheit Bereits im 4. Jahrhundert bewohnten Juden das Land, das heute Deutschland ist. Seitdem bauten die wachsenden jüdischen Gemeinden Synagogen: Die älteste steht in Worms, erbaut im Jahr 1034. Die jüngste wurde im Juli 2024 in Potsdam eingeweiht. Wie viele Synagogen gibt es heute in Deutschland? Und wie steht es um die zahlreichen ehemalige Synagogen in Dörfern und Kleinstädten, die 1938 geschändet, aber nicht zerstört wurden? Darf man dieses historische Erbe einfach sich selbst überlassen? Das Ruhrgebiet zwischen Duisburg und Unna ist heute die Region mit den meisten Synagogen in Deutschland. Aber wer kennt sie? Die Vortragsreihe gibt einen Überblick, beleuchtet architektonische Entwicklungen und stellt Fragen, sowohl nach der Verantwortung für dieses besondere deutsch-jüdische Kulturerbe als auch nach den Chancen für das gesellschaftliche Miteinander an diesen hervorgehobenen Orten jüdischen Lebens. Leitung: Dr. Manfred Keller Zerstörung und Missbrauch – Der Umgang mit jüdischen Sakralbauten nach 1945 In einem erschreckenden Ausmaß wurden in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten die nach den Verwüstungen der NS-Zeit noch erhalten gebliebenen baulichen Überreste der jüdischen Geschichte in Deutschland zerstört. Die Gründe dafür reichen von nicht entschuldbarer Gedankenlosigkeit, Respektlosigkeit gegenüber den Ermordeten und Vertriebenen bis zu offenem Antisemitismus. Peter Seibert spricht über diesen Umgang, der zugleich die Erinnerung an das kulturelle Erbe der Juden wie an die Verbrechen an ihnen demontiert. | |
Peter Seibert, 1991 – 2001 Professur für Sozialgeschichte der Literatur an der Universität Siegen, von 2001 – 2013 Professur für Mediengeschichte der Literatur an der Universität Kassel. Zahlreiche Publikationen, zuletzt: Demontage der Erinnerung. Der Umgang mit dem jüdischen Kulturerbe nach 1945. Berlin 2023. Veranstaltungsreihe im Verbund mit dem Freundeskreis Synagoge Bochum-Herne-Hattingen. | |
Kosten | 5,- €, erm. 3.00 € |
Für alle, die Bürgegeld beziehen oder studieren, ist der Eintritt frei. | |
Termine | 13.03.2025 18:30 - 20:00 Uhr |