Di, 8. Oktober 2024, 18:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26c, 44787 Bochum

Prof. Dr. Andreas Hartmann

Niemandsland. Eine Zeitreise an die innerdeutsche Grenze.
Vortrag und Diskussion

35 Jahre nach ihrer Öffnung sind die Spuren der einstigen, knapp 1400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze weitgehend getilgt. In Vergessenheit geraten sind auch der Alltag und die Schicksale der Menschen, die entlang des "Eisernen Vorhangs" lebten. Der Vortrag ruft die Erfahrungen und Erlebnisse dieser Grenzbevölkerung in den Jahrzehnten zwischen Nachkriegszeit und Mauerfall in Erinnerung und lässt ein verschüttetes Stück deutscher Mentalitätsgeschichte lebendig werden.
 
 
Andreas Hartmann beschäftigte sich zunächst mit Biologie und Mathematik, dann mit Musikwissenschaft, Ethnologie und Volkskunde. Er promovierte 1984 in Volkskunde mit seiner Dissertation über das Thema "Freiburg 1900. Zum städtischen Selbstbewusstsein der Jahrhundertwende." 1986-1992 war er Hochschulassistent am Seminar für Volkskunde in Göttingen mit Arbeiten zur Mentalitäts- und Wissenschaftsgeschichte. Die Ergebnisse seiner Feldforschung an der deutsch-deutschen Grenze veröffentlichte er in dem Buch "Grenzgeschichten. Berichte aus dem deutschen Niemandsland" (S.Fischer 1990, gemeinsam mit Sabine Künsting). Ab 1998-2018 war er Professor für Volkskunde in Münster. Er arbeitete zum Natur-Kultur-Verhältnis, zu kosmologischen Orientierungen des Alltagsbewusstseins, zur Nahrungsethnologie und unternahm ausgedehnte Feldforschungen in Issan (NO-Thailand) zu Ritualen, Seidenweberei, Ursprungsmythen, Ahnen- und Geisterglauben.
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Alle, die studieren oder Bürgergeld empfangen, haben freien Eintritt.
Termine08.10.2024 18:30 - 20:00 Uhr