Di, 24. September 2024, 18:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum

Sayran Ateş

Jenseitshoffnungen im Islam - Was bedeuten sie für die Politik und das persönliche Leben?
Vortrag und Diskussion

Gleich ob christlich, säkular oder muslimisch: Weltuntergangsphantasien und Unbedingtheitsforderungen spielen derzeit eine große Rolle. Sie wollen das Ultimative, das Letzte, das Unüberbietbare, von der Vernichtung Israels bis zur Rettung des Weltklimas. Wie gehen liberale Muslime mit dem Phänomenen um, dass es auch im Islamismus immer um das Ganze und Letzte gehen muss? Und was bedeuten die „Letzten Dinge“ für das persönliche Leben? Womöglich ist die Begegnung mit siebzig Jungfrauen im Paradies weniger interessant als das Vertrauen darauf, dass das Leben eingebettet ist in die umfassende Wirklichkeit Gottes. Welche Bedeutung haben islamische Jenseitshoffnungen für die Politik und das persönliche Leben?
 
 
 
 
Seyran Ateş wurde 1963 als Tochter einer türkischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Istanbul geboren und lebt seit 1969 in Berlin. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin und konzentrierte sich im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn auf Frauenrechte, Menschenrechte und das Familienrecht. Seit 1997 ist sie als Rechtsanwältin tätig. Im Juni 2017 eröffnete Ateş die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin. Sie ist die erste liberale Moschee in Deutschland, in der Männer und Frauen gemeinsam beten und in der sowohl Frauen als auch Männer jede Funktion religiöser Führung bei der Ausübung religiöser Rituale übernehmen können. Darüber hinaus engagiert sich die Gemeinde intensiv für die Rechte der LGBTIQ-Community.
Seyran Ateş ist Autorin zahlreicher gesellschaftskritischer Bücher. Ihre Stimme eine der einflussreichsten im Kampf gegen traditions-, religiös- und kulturbedingte Gewalt. Als Anwältin hilft sie vor allem Frauen und Männern aus islamischen Ländern. Neben zahlreichen Auszeichnungen ist sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Verdienstordens der Stadt Berlin; sie wurde mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung und dem Menschenrechtspreis der Universität Oslo ausgezeichnet.
Aufgrund ihres Engagements u. a. gegen Zwangsverheiratungen und für ein selbstbestimmtes Leben muslimischer Menschen wurde sie immer wieder mit dem Tode bedroht. Seit 2006 steht sie permanent unter Personenschutz durch das Landeskriminialamt Berlin.
 
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Für alle, die Bürgergeld beziehen oder studieren ist der Eintritt frei.
Termine24.09.2024 18:30 - 20:00 Uhr