Mi, 10. April 2024, 19:00 Uhr

Melanchthonkirche, Gemeindehaus, Königsallee 48, 44778 Bochum ,

Dr. Rudolf Tschirbs und Martin Röttger

Die jungen Jahre im Film: Teil 3/3 Die letzte V …
Film und Nachgespräch

Der Film:
Die letzte Vor ...
Regie: Peter Bogdanovitch
USA 1971, 118 min.
Mit Jeff Bridges, Cybill Shepard, Ben Johnson, Cloris Leachman, Ellen Burstyn
Der Film gilt al seiner der Höhepunkte des New-Hollywood-Kinos. Der junge Regisseur sah sich in der cinematografischen Nachfolge von Orson Welles, John Ford und Howard Hawks.
In der Kleinstadt Anarene in Nord-Texas entfalten sich die Dramen der Adoleszenz im Umfeld der lokalen High-School. Im November 1951 sind der Billard-Raum, das Café´ und das Kino die Orte der Begegnungen und Konflikte. Sie gehören dem ehemaligen Cowboy Sam, genannt „der Löwe“, der für die desorientierten Jugendlichen am Ende ihrer Schulzeit eine Vaterfigur darstellt. Die erotischen Erkundungen spiegeln auch die verborgenen Leidenschaften der Eltern- und Lehrer-Generation wider, deren Aufbrüche in den frühen Jahren nun in Melancholie, Betrug und Zynismus endeten.
Oscar für beste Nebenrollen: Ben Johnson, Cloris Leachman.
 
Die Reihe:
Die jungen Jahre im Film
Die Spanne zwischen Kindheit und Adoleszenz ist ein beliebter Zeitraum in der internationalen Film-Produktion. „Zeitraum“, Chronotopos, meint hier buchstäblich die Entfaltung der Merkmale einer Epoche, einer historischen Zeit und, in einem nationalen Rahmen, in einem prägenden sozialen Feld. Dabei treten die zeit- und landschaftstypischen Handlungselemente ebenso hervor wie jene Adoleszenz-Phänomene, die wohl charakteristisch sind für Jugend-Kulturen mit ihrem Spannungsverhältnis zwischen erotischem Aufbruch und fehlenden Verwirklichungsmöglichkeiten.
Unterstrichen wird dieses Stadium der „Unreife“ über die Perspektive von Titta Biondi in einem imaginiertem Rimini in der Zeit des italienischen Faschismus zwischen dem Frühjahr 1933 und dem Frühjahr 1934, mit den Augen von Johannes Jojo Betzler als Hitlerjunge in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges, über das Milieu einer nordtexanischen Kleinstadt im November 1951. Dass es herausragende Regisseure sind, die sich der jeweiligen Sujets annehmen, garantiert einen vorurteilslosen Blick in die Tiefen der Zeitgeschichte; dass es die Mittel der Komödie, der satirischen Tragödie und des Melodrams sind, derer sich der Italiener Federico Fellini, der Neuseeländer Taika Waititi und der US-Amerikaner Peter Bogdanovitch bedienen, verspricht einen jeweils ungewohnten Zugang zur biografischen Epoche der Jugend. Die Erkundungen der Regisseure in die Vergangenheit wirken wie Träumereien, die auch ältere Zuschauer in die Jahre ihres Aufbruchs zurückzuversetzen vermögen.
Kosten
Der Eintritt ist frei.
Termine10.04.2024 19:00 - 21:45 Uhr