Do, 2. November 2023, 18:30 Uhr

Synagoge Bochum, Erich-Mendel-Platz 1, 44791 Bochum

Dr. Markus Roth

Widerstand im Ghetto - Warschau und darüber hinaus
Vortrag und Gespräch zum 80. Jahrestag des Widerstands im Warschauer Ghetto

ZU DIESEM VORTRAG BITTE UNBEDINGT ANMELDEN: office.stadtakademie@ekvw.de oder 0234 962904-661 (ggf. auf AB sprechen).
 
 
Reihe: Jüdischer Widerstand in der Shoa
Am 19. April 1943 wagten Jüdinnen und Juden im Warschauer Ghetto den Aufstand. Sie wussten, dass sie gegen die militärische Übermacht der Nazis nicht gewinnen konnten. Aber es gelang ihnen, den Mördern mehrere Wochen Widerstand zu leisten.
Die 80. Jahrestage des Aufstands im Warschauer Ghetto im April 1943 und der Zerstörung des Minsker Ghettos im Oktober 1943 nimmt die Evangelische Stadtakademie Bochum zum Anlass, um gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern in zwei Veranstaltungen an den wenig bekannten jüdischen Widerstand gegen das NS-Regime zu erinnern.
 
Teil 1: Widerstand im Ghetto
Warschau, Minsk und darüber hinaus
Mehr als 1.000 Ghettos richteten die Nationalsozialisten – meist im Osten Europas – ein. Dort pferchten sie nicht nur die einheimische jüdische Bevölkerung zusammen, sondern seit Ende 1941 auch deportierte Jüdinnen und Juden aus dem Gebiet des Deutschen Reichs.
Hunger, medizinische Unterversorgung und die Willkür der Bewacher bestimmten den Alltag. „Judenräte”, die das Leben im Ghetto unter deutscher Kontrolle verwalteten, und jüdische Hilfsorganisationen hatten kaum Möglichkeiten, das Leid der Menschen zu lindern.
Lange galt die Annahme, die Bewohnerinnen und Bewohner der Ghettos hätten ihr Schicksal passiv erduldet. Inzwischen stellt sich heraus, dass sie sich schon früh – allerdings mit armseliger Ausrüstung – zur Wehr gesetzt haben. Der Warschauer Ghetto-Aufstand war Höhepunkt und weithin sichtbares Fanal ihres Selbstbehauptungswillens in der Shoa.
In seinem Vortrag beleuchtet der Historiker Markus Roth die Entwicklung in den Ghettos von Warschau und Minsk. Er schildert die Erscheinungsformen des Widerstands und deren zentrale Gestalten dort. Vor diesem Hintergrund wirft Roth auch einen Blick auf den jüdischen Widerstand in anderen Ghettos.
 
 
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Evangelischen Forum Westfalen, dem Freundeskreis Synagoge Bochum-Herne-Hattingen, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen, und der Pädagogischen Akademie der Gesellschaft für Evangelische Erziehung und Bildung (GEE).
Der Historiker Dr. Markus Roth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus und der deutschen Besatzungspolitik in Polen. Aktuell arbeitet er an dem Forschungsprojekt „Profit und Profiteure im Schatten des Holocaust im besetzten Polen – Geschichte und Nachgeschichte“ sowie an der deutschsprachigen Edition des Tagebuchs von Emanuel Ringelblum.
Kosten
Der Eintritt ist frei.
Termine02.11.2023 18:30 - 20:00 Uhr