Mi, 15. Februar 2023, 18:30 Uhr
Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum
Prof. Dr. Andreas Hartmann
Erinnerung und Wirklichkeit
Vortrag und Diskussion
Erinnerungskultur hat Konjunktur. Die vielfältig dokumentierten Berichte von Zeitzeugen gehören längst zum festen Bestand unserer Geschichtsbilder und stellen diese in einen subjektiven und kommunikativ vermittelten Erfahrungshorizont. Wo die Vergangenheit in weiterer Ferne liegt und nur noch wenige oder gar keine Zeitzeugen mehr da sind, ist das kollektive Erinnern zunehmend an Medien und Institutionen wie Museen, Gedenkstätten oder Erinnerungsfeiern gebunden. Beides, persönliche wie institutionell eingefasste Erinnerung gibt Auskunft über historisches Geschehen und stattet diese Auskunft zumeist mit einem hohen Maß an Wahrhaftigkeit und Authentizität aus. Nicht selten dienen solche Erinnerungsnarrative der kollektiven Vergewisserung gesellschaftlicher Werte. Doch wie ist es eigentlich um das Verhältnis zwischen der Erinnerung und der erinnerten Wirklichkeit bestellt, was macht sie mit ihr? Ohne Zweifel, sie ruft Vergangenheit ins Gedächtnis zurück, doch dabei bearbeitet und modelliert sie zugleich Vergangenheit, bisweilen auch instrumentalisiert sie Vergangenheit für aktuelle Zwecke, stellt Vergangenheit still oder schreibt sie fest. Diese Fragen sind brisant, und sie führen oft zur Kontroverse. Aus kulturanthropologischer Perspektive wird der Vortrag hierzu eine Sichtung vornehmen. | |
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Kosten | 5,- €, erm. 3.00 € |
Studierende und Empfänger von Hartz 4 haben freien Eintritt. | |
Termine | 15.02.2023 18:30 - 20:00 Uhr |
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