So, 7. November 2021, 16:00 Uhr

KoFabrik, Quartiershalle, Stühmeyerstraße 33, 44787 Bochum

Eine Veranstaltung der Ev. Stadtakademie Bochum in Kooperation mit der Quartiershalle in der KoFabrik e.V.

Labyrinthe: Marian Kołodziej – Ein Pole in Auschwitz; Gezeichnete Worte
Auftakt der Ausstellung

Zu sehen und zu erleben gibt es die eindrucksvollen Werke von Bühnenbildner und Künstler Marian Kołodziej, dem am Ende nur gezeichnete Worte blieben, um seine Erlebnisse als Pole im KZ Auschwitz auszudrücken. Neben seinen Arbeiten bietet diese Veranstaltungsreihe ein reichhaltiges Rahmenprogramm und einen Film als zusätzliche Kontexte für seine Arbeitsworte.
Für Schulen, Kinder und Erwachsene offerieren das Theater Löwenherz, Omas gegen Rechts, ko-labor bochum und Junge Bühne Bochum vielfältige theater(pädagogische) Angebote.
Details zu den einzelnen Veranstaltungen der Ev. Stadtakademie und der Kooperationspartner finden Sie unter den Einträgen zu den jeweiligen Veranstaltungsterminen und im Veranstaltungsflyer.
 
Programm der Auftaktveranstaltung
Sonntag, 7. November, 16.00 Uhr: Auftakt
Willkommensworte von Dr. Anja Nicole Stuckenberger (Leiterin der Ev. Stadtakademie Bochum), Mathias Köllmann und Hendrik Becker (KoFabrik, Theater Löwenherz) und Jürgen Hoffmann (der als erster die Idee hatte).
 
Einleitungsworte  zu Polen, Auschwitz und Kunst von Dr. Jacek Barski (Porta Polonica).
 
Impulsvorträge von Pater Hieronim Jopek und Ursula Thomys zum Künstler Marian Kołodziej und zum persönlichen Bezug (dazu mehr s. u.).
 
Sie haben die Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen und abschließend, bei Kaffee und Erfrischungen, ungezwungen mit Ursula Thomys, Hieronim Jopek und Dr. Jacek Barski ins Gespräch zu kommen.
 
Die Buchauslage von Gunda Ben Djemia-Böke lädt Sie zur Weiterbeschäftigung ein.
 
In der Resonanz-Box  sammeln wir Ihre Worte und Werke, mit denen Sie Ihre Ausstellungserfahrungen reflektieren möchten. Diese werden zum Ausklang  am 21. November, 16.00 Uhr (natürlich auf Wunsch anonymisiert) vorgetragen und gezeigt.
 
 Impulsvortrag von Pater Hieronim Jopek: P. Maximilian M. Kolbe, ein Held und eine Inspiration in den Labyrinthen von Marian Kolodziej
Rechts von der Appellwand sehen wir eine quasi fotografische Nahaufnahme des in der Reihe stehenden Pater Maximilian Kolbe und des von ihm geretteten Häftlings Gajowniczek. Es war selten, dass Kolodziej konkrete Personen porträtierte, das war ein besonderer Augenblick im Lagerleben. Es fand sich einer, der sein Leben für das Leben eines anderen opferte. Beiden steht eine Verewigung ein eigenes Gesicht zu.“ Aus dem Buch: Apokalypse des 20. Jahrhunderts, Das Zeugnis von Marian Kolodziej Nummer 432 von Halina Slojewska-Kolodziej.
 
Impulsvortrag von Ursula Thomys: Ursula Thomys hat den Künstler Marian Kołodziej im Mai 1996 persönlich in der ersten Ausstellung seiner Werke in Danzig erlebt. Bis heute kann sie sich noch gut an seine Worte erinnern. Das Beeindruckende war die Art und Weise wie er als Mensch versuchte die Hölle Auschwitz innerlich zu überstehen. Das tägliche Ringen um die eigene Würde angesichts des moralischen Todes aus Überlebenswillen. Der Künstler als ein großer Zweifler der conditio humana - das hinterlässt tiefe Spuren. Seine Werke sprechen davon. Das Gespräch darüber soll nicht mehr verstummen.
 
Pater Hieronim wurde 1976 in Pila (Polen) geboren. Nach dem Abitur im Jahre 1996 trat er in den Orden der Franziskaner Minoriten, Provinz Krakau, ein. Von 1998 bis 2000 studierte er Philosophie an der Päpstlichen Theologischen Akademie in Krakau, anschließend in Würzburg Theologie und schloss das Studium als Diplom-Theologe ab. Am 20. Mai 2006 empfing er die Priesterweihe in seiner Heimatpfarrei und übernahm anschließend Aufgaben in Ludwigshafen-Oggersheim, Braunschweig und Würzburg.
Von 2015 bis 2017 fungierte er als Projektleiter für die deutschsprachigen Gruppen im Kloster Harmęże der Krakauer Provinz der Franziskaner-Minoriten im Maximilian-Kolbe-Zentrum in der Nähe von Oświęcim/Auschwitz. Seit dem 1. September 2017 ist er Pfarrer der Pfarrei Heiliger Franz von Assisi im lieb gewonnenen Blieskastel.
 
Ursula Thomys, gebürtig aus Polen, lebt seit nun vierzig Jahren in Deutschland, wo sie beruflich als Sozialpädagogin tätig ist. Privat interessiert sie sich für geschichtliche Zusammenhänge. Gesellschaftrelevante Themen sind für sie von jeher wichtig gewesen und neue Fragestellungen sind von großer Bedeutung für sie. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter.
 
Programm in der Ausstellungzeit
Mittwoch, 10. November, 18.00 Uhr,Vortrag mit Nachgespräch
Bartek Fujak (IBB, Dortmund) spricht mit Ihnen über "Eine polnische Sicht auf Auschwitz."
 
Samstag, 13. November, 16.00 Uhr, Lesung mit Nachgespräch
Ulla Thomys liest aus "Frauen aus Birkenau" (Seweyna Schmaglewska) und "Bei uns in Auschwitz" (Tadeusz Borowski)
 
Mittwoch, 17. November, 18.00 Uhr,Vortrag mit Nachgespräch
Dr. Hartmut Schröter erkundet "Die Hölle auf Erden und Darstellungen in der Kunst"
 
Sonntag, 21. November, 16,00 Uhr, Ausklang.
Lesung und Ausstellung aus den Sammlungen der Resonanz-Box , in der Ihre Reflexionen während der Ausstellung gesammelt wurden.
 
Führungen
Nach Vereinbarung über Susanne Harkort, office.stadtakadmie@kk-ekvw.de oder 0234-962904-661
 
Öffnungszeiten
Täglich 14.00 Uhr - 18.00 Uhr; außer zu Veranstaltungen
Nehmen Sie gerne das Gesprächsangebot mit unserem Team von Ausstellungsbegleitern wahr. Eine Broschüre zu den gezeigten Werken liegt für alle Besucher bereit.
Der Eintritt ist frei.
 
Begleitprogramm unserer Kooperationspartner
Das Theater Löwenherz bietet an: Annährung an das Unfassbare“: Für Schulgruppen der Jahrgangsstufen 9 bis 13 ist ein besonderes Begleitprogramm zur Ausstellung der Gezeichneten Worte“ in Vorbereitung, mit dessen Hilfe die Schüler*innen die Person des Künstlers, seine Werke, ihre Wirkung und Bedeutung ins Hier und Jetzt durch eine konkrete, direkte Auseinandersetzung erfahren sollen.
Dieses Programm hat einen Umfang von 4 Unterrichtsstunden inkl. Besuch der Ausstellung.
Informationen zu Termin, Ort und Anmeldung folgen.
Der Eintritt ist frei.
 
In Kooperation mit der Theatergruppe Omas gegen Rechts Bochum erarbeitet das ko-labor Bochum die Performance Alt sein heißt nicht stumm sein“ die sich mit heutigen Formen von Rassismus und Ausgrenzung beschäftigt und die Tür des Ausstellungsthemas ins Hier und Jetzt öffnet.
Informationen zu Termin, Ort und Anmeldung folgen.
Der Eintritt ist frei.
 
Sonntag, 07.November 2021, 11 Uhr
Theater Löwenherz & Junge Bühne Bochum bieten an: "Das Unerzählbare Kinder und Jugendbuchliteratur über den Nationalsozialismus". Eine lesende Annährung: Für Menschen ab 10 Jahren
"Als Hitler das rosa Kannichen stahl", "Der Junge im gestreiften Pyjama" und "Die Bücherdiebin" sind Klassiker der Kinder- und Jugendbuchliteratur, die sich mit einem Thema auseinandersetzen, über das ein Schreiben fast nicht möglich erscheint: Die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und den Holocaust. Gemeinsam lesend wollen sich die Junge Bühne Bochum und das Theater Löwenherz diesen Geschichten im Rahmen der Ausstellung Labyrinthe: Marian Kołodziej Ein Pole in Auschwitz; Gezeichnete Worte nähern und mit ihren Zuhörer*innen teilen.
Der Eintritt ist frei.
Kosten
Der Eintritt zur Auftakt-Veranstaltung ist frei.
Termine07.11.2021 16:00 - 19:00 Uhr (Auftakt)
21.11.2021 16:00 - 18:00 Uhr (Ausklang)