Mi, 23. September 2020, 19:15 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum

Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann

Klimawandel, der notwendige Strukturwandel und die Frage nach dem guten Leben

Der Klimawandel hängt eng mit unserem Lebensstil in den reichen Ländern des Nordens zusammen und damit mit unseren Vorstellungen vom guten Leben. Dazu gehören unsere ressourcenverbrauchenden Konsumgewohnheiten, unsere Ernährungsgewohnheiten, die auf industrialisierter Landwirtschaft beruhen, die Freiheit, die uns der Individualverkehr bietet oder auch Flugreisen in ferne Länder. Genau diese Gewohnheiten müssten im Namen des Klimaschutzes massiv eingeschränkt werden. Das aber würde einem staatlichen Eingriff in unsere Vorstellung vom guten Leben gleichkommen, wogegen sich viele Bürgerinnen und Bürger reicher Länder wehren. Was aber ist mit den Menschen im globalen Süden, die wenig zur globalen Erwärmung beitragen, deren Lebensgrundlagen aber durch den Klimawandel geschädigt und deren Lebensmöglichkeiten eingeschränkt werden? Dies verweist auf ein grundlegendes Spannungsfeld zwischen Aspekten der Strebensethik und der Sollensethik, innerhalb dessen ethische Fragen des Klimawandels zu diskutieren sind.
 
Sigrid Graumann hat Biologie und Philosophie an der Universität Tübingen studiert und in beiden Fächen promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Wissenschafts- und Medizinethik sowie der Ethik sozialer Berufe. 2011 wurde sie als Professorin für Ethik an die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum berufen. Seit 2017 ist sie Rektorin. Sie ist Mitglied des Deutschen Ethikrats.
 
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine23.09.2020 19:15 - 21:30 Uhr

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