Di, 16. Juni 2020, 19:15 Uhr
Evangelische Stadtakademie Bochum Westring 26 c, 44787 Bochum
Prof. Dr. Wolfgang Schulte
ABGESAGT (CORONA) Von der Staats- zur Bürgerpolizei - Gedanken zur Polizeientwicklung im 20. Jahrhundert
In der Reihe Polizist-Sein: Zwischen Haut und Uniform lernen wir was es bedeutet, als Polizist in unserer Gesellschaft tätig zu sein. Herr Prof. Wolfgang Schultes Vortrag am 16. Juni führt uns in den geschichtlichen Kontext der Konzeptionen von Polizeiarbeit ein. Wofür steht und was 'tut' die Uniform. Am 23. Juni wird Frau Landespfarrerin Stefanie Alkier-Karweick über die seelsorgerische Arbeit bei der Polizei sprechen, und so "unter die Haut" gehen. Die deutsche Polizei hat militärische Wurzeln. Dies wird insbesondere am Beispiel der Polizei der Weimarer Republik deutlich, die stark autoritär-obrigkeitsstaatlich und weniger republikanisch ausgerichtet war. Eine derart ausgerichtete Polizei hatte den Zumutungen des Nationalsozialismus wenig entgegenzusetzen; vielmehr spricht einiges dafür, von einer Selbstgleichschaltung der Polizei im Nationalsozialismus zu sprechen, die so zu einem willfährigen Terrorinstrument der Diktatur wurde. Nach 1945 knüfpten die bundesdeutschen Länderpolizeien an den Weimarer Traditionsstrang an und haben dadurch in den ersten Jahrzehnten der bundesrepublikanischen Geschichte durchaus Probleme, ein berufliches Selbstverständnis zu entwickeln, welches dem "Wort und Geist" des Grundgesetzes nahekommt. Erst die Erfahrungen mit der "68er"-Bewegung und den Massenprotesten der 1980er Jahre führen zu der heute gewollten Entwicklung hin zu einer Bürgerpolizei. | |
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Kosten | 5,- €, erm. 3.00 € |
Termine | 16.06.2020 19:15 - 21:30 Uhr |