So, 21. Oktober 2012, 16:00 Uhr

Evangelische Stadtakademie, Haus der Kirche, Westring 26 c

Martina Roth und Professor Johannes Conen, Trier

Herzkeime. Ein musikalischer Theaternachmittag, den jüdischen Lyrikerinnen Selma Meerbaum-Eisinger und Nelly Sachs gewidmet

ZieleN
Basierend auf der Lyrik der 18-jährig verstorbenen Selma Meerbaum-Eisinger und der Nobelpreisträgerin Nelly Sachs begegnen wir auf der Bühne "der Frau", die sich zwischen den Welten dieser beiden jüdischen Frauen bewegt. In der einen Welt versucht sie die Wirklichkeit, an der sie schlussendlich zerbricht, in ein Leben voller Hoffnung auf Liebe und Rettung zu verwandeln, ein Leben, das mehr Traum als Wirklichkeit bleibt, und wovon sie vorahnend spürt, dass es sich nicht erfüllen wird. Sie versucht der Freude ihren Glanz zu geben, dem Wahren seine Gewissheit und der Trauer ihre Endgültigkeit. Die andere Welt, ein Erinnerungsraum, der sich ins Unendliche öffnet, in dem Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart zusammenfallen, in dem es keine räumlichen oder zeitlichen Kategorien mehr gibt, in dem Ordnung und Gewohntes auseinanderbrechen.
SELMA MEERBAUM-EISINGER und NELLY SACHS verbindet nicht nur ihre jüdische Herkunft, sondern bei beiden ist es die unerfüllte Liebe zu einem Mann, zu einem sehr frühen Zeitpunkt in ihrem Leben. Selma Meerbaum-Eisinger wurde nur 18 Jahre alt und Nelly Sachs war 17 als sie an dieser unerfüllten Liebe beinahe zerbrach und die fortan zur Quelle ihres dichterischen Werkes wurde.
Hilde Domin sagte: "Selma Meerbaum-Eisingers Begabung steht sicher auf einer Stufe mit dem jungen Hofmannsthal. Es ist eine Lyrik, die man weinend vor Aufregung liest: So rein, so schön, so hell und so bedroht."
M. Enzensberger über die Gedichte von Nelly Sachs: "Wir haben es hier mit Rätseln zu tun, die in ihrer Lösung nicht aufgehen, sondern einen Rest behalten- und auf diesen Rest kommt es an".
 
Vor der Folie einer transparenten Innen- und Aussenwelt steht die Schauspielerin Martina Roth im Dunkel und singt - spricht Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger und Nelly Sachs, vertont und an der Gitarre begleitet von Johannes Conen.
Martina Roth ist Schauspielerin und arbeitete an den verschiedensten deutschen Bühnen u.a. Thalia-Theater Hamburg, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Schauspiel Leipzig, Nationaltheater Mannheim, TAT Frankfurt, Staatstheater Braunschweig,Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Oldenburg, Cuvillies Theater München.
Johannes Conen ist Maler, Szenograph, Licht- und Videogestalter und hat eine Vielzahl von Schauspiel- und Musiktheaterproduktionen an in- und ausländischen Bühnen visualisiert. U.a. Komische Oper Berlin, Oper Leipzig, Salzburger Festspiele, Nationaltheater Mannheim, Wiener Staatsoper, Staatstheater Braunschweig, Staatstheater Darmstadt. Seit 2002 hat er eine Professur für »mediale Szenografien« an der Fachhochschule in Trier.
Kosten10,- €
inkl. Imbiss
Termine21.10.2012 16:00 - 18:00 Uhr