Evangelische Stadtakademie Bochum

Die halbherzigen Maßnahmen der Klimakonferenz in Kopenhagen sind weit hinter dem zurückgeblieben, was neue Forschungsergebnisse nahegelegt haben: Der Klimawandel ist sichtbar, fühlbar, messbar – und er hat sich dramatisch beschleunigt. Im 21. Jahrhundert sind bei heutigen Trends irreversible „Kippmomente“ (z. B. ein dramatischer Anstieg des Meeresspiegels) möglich. Selbst das ohnehin nur schwer erreichbare „2ºC-Ziel“ wird als nicht ausreichend für wirksamen weltweiten Klimaschutz (z. B. für die kleinen Inselstaaten) angesehen. Die Eindämmung der Weltwirtschaftskrise hat eine historisch beispiellose finanzielle Erblast für zukünftige Generationen zur Folge, die Krise selbst aber hat der Menschheit immerhin eine Atempause beim Klimawandel und beim Ressourcenverbrauch (Öl) verschafft. Wird diese Atempause 2010/2011 genutzt? Es wird die Bewohnbarkeit des Planeten und den friedlichen Aushandlungsprozess innerhalb der Weltgesellschaft in Frage stellen, wenn zwar Billionen Dollar zur Rettung von Banken, aber nicht 100 Mrd. Dollar (pro Jahr) für das Überleben von Millionen Menschen aufgebracht werden würden. Nachhaltige Energie ist die Schlüsselfrage nachhaltiger Entwicklung. Dies zeigt sich nicht nur in der akuten Gefährdung des Klimas, sondern auch in Öl(preis)krisen und Ressourcenkonflikten. Es geht um eine planetarische Transformationsstrategie – weg von fossilen Energieträgern und vom Atom- hin zum Effizienz- und Solarzeitalter. Haben die Steigerung der Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien das Potential und die wirtschaftliche Dynamik, um diese Transformation noch rechtzeitig möglich zu machen?