Di, 16. März 2010, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Klinikstraße 20

Professor Dr. Christian Wiese, Sussex

Hoffnung auf Achtung und dialogische Antwort
Traditionen der jüdischen Wahrnehmung des Christentums im interreligiösen Dialog der Gegenwart

Das 2009 vom International Council of Christians and Jews (ICCJ) veröffentlichte Dokument “Zeit zur Neuverpflichtung” enthält auch eine Bitte und Einladung an Juden und jüdische Gemeinden, als Antwort auf den Wandel des christlichen Verhältnisses zum Judentum in einen intensiveren Dialog mit dem Christentum einzutreten und bei der Bestimmung der eigenen Identität eventuelle Zerrbilder der christlichen Religion kritisch zu überprüfen. Das vielfältige und komplexe Verhältnis des Judentums zum Christentum war sowohl vor als auch nach der Shoah grundlegend dadurch bestimmt, ob und in welchem Maß die christlichen Kirchen im konkreten politischen Kontext der jüdischen Minderheit religiöse Achtung entgegenbrachten oder verweigerten. Die Bandbreite der jüdischen Interpretation des Christentums bewegt sich daher bis in die Gegenwart hinein zwischen polemischer Abgrenzung und dialogischer Öffnung. Welche Hemmnisse und Abgrenzungszwänge sind im Judentum wirksam und auf welche Weise lassen sie sich überwinden? Auf welche Traditionen des dialogischen Verhältnisses zum Christentum kann die jüdische Religionsphilosophie seit der Aufklärung zurückgreifen und wie lassen sie sich in der gegenwärtigen interreligiösen Begegnung fruchtbar machen?
 
Dr. Christian Wiese ist Professor für Jüdische Geschichte und Direktor des Centre for German Jewish Studies an der Universität of Sussex, England.
 
Kosten0,- €
Termine16.03.2010 ab 19:30 Uhr
In Kooperation mit dem Katholischen Forum Bochum