So, 14. März 2010, 16:00 Uhr
Evangelische Stadtakademie in der Lutherkirche, Klinikstraße 10
Oliver Iserloh und Guido Meyer
Walter Jens: Ich ein Jud.
Die Verteidigungsrede des Judas Ischariot
Ein Theaterprojekt
Obwohl (oder gerade weil!) wir von dem historischen Judas Ischarioth kaum etwas wissen, gilt er gemeinhin als der Urtyp des gottlosen Verräters, bisweilen auch als der „typische Jude“, der um Geldes willen seinen besten Freund verrät und zum eigentlichen „Heilandsmörder“ wird. Walter Jens hat mit seinem Text „Ich, ein Jud – Verteidigungsrede des Judas Ischarioth“ eine andere, neue Sicht gewagt. Er lässt Judas als einen zutiefst zerrissenen Menschen zu Wort kommen, der aufrichtig von der Sendung Jesu überzeugt war (bis zuletzt sein Freund!), aber im Laufe der gemeinsamen Geschichte in seinen Erwartungen und Empfindungen enttäuscht wird. Und doch übernimmt er dann gleichsam als Märtyrer seinen Platz in der Heilsgeschichte Gottes, um dieser zu ihrem Ziel zu verhelfen. „Ich war auserwählt worden, den Verworfenen in Gottes heiligem Drama zu spielen“, lässt Walter Jens Judas sagen, und dann fragen: War das richtig – ist das gelungen? Was waren die Folgen – was wären die Alternativen gewesen? In diesem ebenso dramatischen wie leisen Stück werden die überkommenen Klischees nicht einfach „umgekehrt“, sondern aufgebrochen – um damit ein neues Nachdenken über die Passionsgeschichte und unser Verhältnis zu ihr anzuregen. | |
Guido Meyer ist seit 1992 als Autor, Sprecher und Darsteller bei Lesungen, Theater- und TV-Produktionen tätig – u.a. im KünstlerKollektiv „plasmagroup“ Hamburg und im freien Theater-Ensemble „Theater+punkt“ in Minden. Oliver Iserloh ist Regisseur und arbeitet seit 1986 als Designer und Videokünstler. | |
Kosten | 10,- €, erm. 8.00 € |
Termine | 14.03.2010 ab 16:00 Uhr |
In Kooperation mit dem Katholischen Forum Bochum |