Di, 8. Juni 2010, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Klinikstraße 20

Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Bonn

Giordano Bruno
Provokateur zwischen Mittelalter und Neuzeit

Giordano Bruno (1548-1600) wäre ohne den Ketzerprozess, der ihm gemacht wurde und mit seiner Verbrennung in Rom endete, wohl nur noch wenigen bekannt. Denn anders als Galilei, der zu den Gründergestalten des neuzeitlichen Denkens vor allem in seiner naturwissenschaftlichen Gestalt zählt, ist Bruno keineswegs eindeutig ein Vertreter jenes Rationalitätstyps, der bis heute herrschend geblieben ist. Bruno schöpft vielmehr aus Quellen und Inspirationen, die im Grunde genauso quer zu seiner eigenen Zeit wie der unseren liegen. Er ist ein Grenzgänger zwischen Mittelalter und Neuzeit, der keiner von beiden Seiten angehört und der nach einer Synthese fragt, die immer noch irritierend genug wirken kann. Der Vortrag stellt Brunos Leben, vor allem aber seinen denkerischen Ansatz in seinen wichtigsten Zügen vor. Zur Sprache kommt ebenso Brunos Weltbild wie sein Verhältnis zur philosophischen Tradition, seine Mnemotechnik“ wie seine Theologie des Unendlichen. Nicht zuletzt soll dabei deutlich werden, warum Bruno auch heute noch ein Provokateur“ eingefahrenen Denkens sein kann.
 
Thomas Sören Hoffmann studierte Philosophie, evangelische Theologie und Italianistik in Tübingen, Wien und Bonn. Derzeit ist er Mitarbeiter des DFG-Projektes Kulturübergreifende Bioethik“ an der Ruhr-Universität Bochum.
 
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine08.06.2010 ab 19:30 Uhr
In Kooperation mit der deutsch-italienischen Gesellschaft CICUIT.