Fr, 25. September 2009, 07:00 Uhr

Dr. Hartmut Schröter, Bochum

Zwischen Erde und Himmel –
Die Landschaften Vincent van Goghs

Zwischen Ferne und Nähe –
Das Werk Alberto Giacomettis
Ausstellungsfahrt nach Basel

Zwei bedeutende Höhepunkte des Kunstjahres verlocken zu einer Fahrt nach Basel: Die Landschaften van Goghs im Kunstmuseum und die Skulpturen, Gemälde und Zeichnungen von Giacometti in der Fondation Beyeler. Letztere ist ausdrücklich auf deren berühmten Museumsbau von Renzo Piano abgestimmt. Giacomettis ausgedünnte, gekleckerte“ Figuren (etwa eines schreitenden Mannes oder einer stehenden Frau) sind den meisten wegen ihres rätselhaften und unnahbaren Charakters ein Begriff. Die abenteuerlichsten Deutungen als Ausdruck der Verlorenheit oder der Beschädigung moderner Existenz florieren. Wir wollen sie dagegen als Erscheinen einer verletzlichen und dennoch unnahbaren Existenz aller Wesen in ihrer kreatürlichen Heiligkeit verstehen lernen. Gedacht ist dabei an das In-Erscheinung-Treten (Näherung) seiner Figuren aus einer mitgebrachten Ferne. Dies soll in einem einführenden Vortrag in Basel vor Ort dargestellt werden. Dieses kreatürlich ausgesetzte und dennoch unantastbare Erscheinen alles Existierenden ist es vielleicht auch, das Giacometti mit van Gogh verbindet. Was könnte der heutigen Ausleuchtung des Menschen bis ins Erbgut und der Nutzbarmachung der Natur mehr widersprechen? Unter einer solchen Fragestellung werden vermutlich auch die Landschaften van Goghs, die man ja vielleicht schon bis zum Überdruss zu kennen meint, wieder neu sprechen. Der Titel der Ausstellung: Zwischen Erde und Himmel“ gibt ihren Ort in mehrdeutiger Weise an. Er weist unserer Existenz nach van Gogh diesen Zwischenraum“ zu, wobei das Erdhafte bei ihm gegen die Zeittendenz allein schon im Farbcharakter besonders betont wird. Er lässt aber auch die Frage offen, wie sich van Goghs christlich- religiöser Missionseifer in den Elendsregionen der aufsteigenden Industrialisierungszonen zu seiner Bekehrung“ zur Landschaft verhält. Reagiert er auf die Gefährdung unseres natürlichen Daseinsraumes und seiner religiösen Erfahrung? So erlebt es jedenfalls ein weltreisender Kaufmann bei Hugo von Hofmannsthal (vgl. Die Briefe des Zurückgekehrten“, 1907) in einer Ausstellung dieses damals kaum bekannten Künstlers. Die sonst vermisste Daseinsmacht der Dinge und Menschen springt ihn aus diesen Bildern an. Eine solche Begegnung zwischen weltentfremdeter Moderne und den verstörend-berückenden Schicksalslandschaften“ van Goghs soll die Fragestellung für die öffentliche Einführungsveranstaltung vorgeben (s. u.). Sie möchte damit zu unserer Suche nach einem System- und Paradigmenwechsel in unserer Wachstumsgesellschaft beitragen.
 
Kosten0,- €
Leistungen: Zugfahrt, 1x Übernachtung mit Frühstück im Altstadthotel Spalentor, mobility-ticket für Basel, 2x Eintritt mit Führungen, Reiseleitung. 250, € im DZ pro Person (285, € im EZ)
Termine25.09.2009 ab 07:00 Uhr
26.09.2009 bis 24:00 Uhr
 
 
Verbindliche Anmeldung bis zum 26. August 2009 an office@stadtakademie.de oder Telefon 0234/5 98 69. Nähere Reise- und Überweisungsinformationen werden mit der Anmeldebestätigung mitgeteilt.