Evangelische Stadtakademie Bochum

Von 1927–1937 war Walter Engelbert Pfarrer der Melanchthongemeinde in Bochum, von 1938–1967 Pfarrer in Detmold. Obwohl er aus einem deutschnational geprägten Elternhaus stammte und die Machtergreifung der NSDAP für kurze Zeit mit positiven Erwartungen verband, vollzog er früh die Wende zur Bekennenden Kirche und hielt so mutige und widerständige Predigten, dass er schon Ende 1935 vor dem Bochumer Amtsgericht verklagt wurde und nach seiner Predigt am Heiligen Abend 1940 in Detmold von der Gestapo in „Schutzhaft“ genommen wurde. Ruth Engelbert, seine Tochter, hat die Dokumente und Erinnerungen aus dieser Lebensphase ihres Vaters mühevoll zusammengestellt und vor ihrem unerwarteten Ableben in diesem Frühsommer noch sorgfältig kommentieren und edieren können.

 

Neben Hans Ehrenberg und Albert Schmidt ist Walter Engelbert einer der wenigen Bochumer Pfarrer, der Widerstand aus christlichem Glauben gegen die nationalsozialistische Ideologie und Diktatur geleistet hat. – Prof. Günter Brakelmann, der ihre Geschichte erforscht hat, wird Walter Engelberts Wirken in die Widerstandsgeschichte, speziell in die der Bekennenden Kirche in Westfalen, einordnen und bewerten. Horst Friedrichsmeier wird ausgewählte Passagen aus Predigten und Artikeln von Walter Engelbert lesen.