Evangelische Stadtakademie Bochum

„Bist Du nicht stark, musst Du schlau sein“. In Zeiten, die durch Unsicherheit, Dynamik und Komplexität gekennzeichnet sind, ist zu beobachten, dass Unternehmen – aber auch andere Organisationen – zunehmend Kooperationen eingehen oder sich stärker vernetzen. Sie bleiben zwar selbständig und in der Region sowie in ihrem Wirkungskreis klar verankert, nutzen aber vielfältige Vorteile der Zusammenarbeit. Solche können darin bestehen, technisch oder wirtschaftlich bedingte Größenvorteile umzusetzen oder ihr Angebot vielfältiger auszugestalten. Ersteres ermöglicht eine Verbesserung von Kostenstrukturen, während letzteres mit einer Individualisierung und Ausweitung von Leistungen verbunden ist. Kooperationen werden dann eingegangen – von gleichen wie heterogenen Organisationen –, wenn auf diese Weise die Organisations- oder Unternehmensziele besser erreicht werden können als allein. Damit ist freilich verbunden, dass die Verhaltens- und Entscheidungsfreiräume der Einzelnen eingeschränkt werden. Kooperationen sind nicht ohne Risiko. Sie erfordern eine sorgfältige Vorbereitung, transparente Spielregeln sowie Raum für die Herausbildung weicher Faktoren wie Vertrauen und Sozialkapital. Ein Kooperationsmanagement ist also eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung. Die Analyse der Erfolgsfaktoren, das Ausloten von Chancen und Risiken sowie die Diskussion der Ursachen und Motive für Kooperationen sollen Anregungen und Denkanstöße geben, über Kooperationsmodelle im eigenen Wirkungsbereich nachzudenken.

 

Dr. Theresia Theurl ist Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Geschäftsführende Direktorin des dortigen Instituts für Genossenschaftswesen.