Evangelische Stadtakademie Bochum

Im Oktober 2008 hielt Prof. Peter Wick in der Stadtakademie einen Vortrag zur Körperlichkeit bei Paulus. Dabei wurde deutlich, dass für Paulus, liest man seine Texte vor dem Hintergrund jüdischer Bibelexegese und des jüdischen Menschenbildes, der Leib, und zwar in seiner körperlichen Bedeutung, im Zentrum seines Denkens steht. In den paulinischen Abendmahlstexten gewinnt dieses Verständnis eine soziale Dimension. Durch die Zugehörigkeit zu Christus verbindet der Geist Gottes die Gemeinde zu einem Leib, obwohl er einer / einem jeden andere Gaben gibt. Auch hier meint Körperlichkeit kein Ideal. Schönheit und Stärke bilden zusammen mit Gebrochenheit und Sterblichkeit die Vielfalt der Gemeinde. Welche Aussagen lassen sich von diesen Texten her für unser Verständnis von Kirche und Gemeinde als „Leib Christi“ gewinnen? Welches Verhältnis zum eigenen Körper? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Leiblichkeit und Spiritualität? Hat die Moderne wirklich die sogenannte Leibfeindlichkeit überwunden?