Di, 5. März 2019, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Professsor Dr. Klaus Wengst, Braunschweig

"Das Recht in seiner Gänze aufzurichten". Die Bedeutung von Recht und Gerechtigkeit im Matthäusevangelium

Im Matthäusevangelium ist das Recht ein wichtiger Begriff. Es konkretisiert sich in der Tora, die Jesus als unbedingt gültig herausstellt.
Meist übersehen ist, dass er in diesem Evangelium neben der Geltung der schriftlichen auch die der mündlichen Tora betont und sich daher am halachischen Diskurs beteiligt. Wie in der biblisch-jüdischen Tradition hat das Recht seine Norm in der Gerechtigkeit und weist so über sich hinaus. Als Ziel der Johannes dem Täufer und Jesus gemeinsamen grundlegenden Verkündigung (3,2; 4,17) erscheint, „Gerechtigkeit in ihrer Gänze aufzurichten“. Gerechtigkeit als Signatur des Himmelreichs ist mehr, als durch das Recht realisiert werden kann. Sie bedarf der Barmherzigkeit und, wo das Recht nicht funktioniert, der Inszenierung absurden Theaters. Sowohl im Blick auf nicht funktionierendes Recht als auch im Blick auf den nicht-justiziablen Bereich spielt die Rede vom Gericht Gottes eine wichtige Rolle, wobei Recht und Erbarmen spannungsvoll zusammenstehen.
Professor em. Dr. Klaus Wengst war bis 2007 Lehrstuhlinhaber für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum mit den Schwerpunkten sozialgeschichtliche Exegese und Judentum. Seit seiner Pensionierung arbeitet er weiter an der Herausstellung des jüdischen Profils des Neuen Testaments, dazu zahlreiche Veröffentlichungen.
 
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine05.03.2019 19:30 - 21:30 Uhr

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