Di, 20. Februar 2018, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum

Dr. Reiner Bernstein, München

Israel: "Ein Volk, das allein lebt"?

1930 legte der erste Rektor der Hebräischen Universität Judah L. Magnes in Jerusalem und in Berlin eine Broschüre unter dem Titel „Wie alle Völker…?“ vor. Darin beleuchtete er das Spannungsverhältnis zwischen der jüdischen Bindung an Gottes Gebote im Lande Israel und das Bestreben des politischen Zionismus, im Wege der Staatswerdung ein Volk wie jedes andere zu werden.
Dieser Riss, der sich auf die Prophezeiung des Bileam (Numeri 23,9) beruft oder ihn heilen will, zieht sich durch die gesamte zionistische Literatur, sieht sich durch die „Shoah“ einmal mehr bestätigt und hat die Ermordung Yitzhak Rabins 1995 gerechtfertigt, als dieser einzelne Truppenteile in der Westbank umgruppieren wollte: „Wer das Land nicht liebt, den liebt das Land nicht“, lautete das Todesurteil.
Sigmar Gabriel war im April 2017 der erste westliche Außenminister, der israelische Friedensgruppen und deren Plädoyer für die Offenheit ihres Staates gegenüber der Welt zu ermutigen suchte, den Kreislauf der religiös begründeten und historisch belegten Einsamkeit des jüdischen Volkes zu durchbrechen.
 
Dr. Reiner Bernstein, Historiker, freier Publizist und Autor, promovierte mit einer Arbeit über den "Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens". 1971 bis 1977 Leiter des Bonner Büros der "Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V." 1977 Gründungsmitglied des "Deutsch-Israelischen Arbeitskreises für Frieden im Nahen Osten". Bis Juli 2002 Studienleiter der Melanchthon-Akademie, Köln.
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine20.02.2018 19:30 - 21:30 Uhr

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