Di, 20. März 2018, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 a

Professor Dr. Dieter Richter, Bremen

Von Italien schwärmen - vom Krieg schweigen.
Deutsche und Italiener nach 1945

Der Krieg ist zu Ende, die Deutschen haben ihn verloren, die Italiener gewonnen. Aber schon bald verwischen sich die Fronten. Die Deutschen kehren als Touristen in ein Land zurück, das sie gerade erst als Besatzer verlassen haben. An italienischen Stränden entwickeln sie eine neue Form der Freizeitkultur, die Zukunft haben sollte: den balnearen Massentourismus. Und außenpolitisch werden Deutschland und Italien die ersten Partner des neuen Westbündnisses. - Bewußt verdrängt werden dabei die deutschen Kriegsverbrechen in Italien, sie belasten das deutsch-italienische Verhältnis bis heute.
Widerborstiges kommt in dieser Situation von den Künsten. In der Nachkriegszeit beginnt ein neuer literarischer Austausch, verfolgen kritische Autoren auf beiden Seiten Spuren der Erinnerung.
Tutto sommato: Es beginnt eine neue Geschichte zwischen Italia und Germania, die das Verhältnis zwischen den beiden alten Schwestern auf eine neue Basis stellen wird.
 
Dr. Dieter Richter ist Professor für Kritische Literaturgeschichte und literaturwissenschaftliche Methodenlehre an der Universität Bremen; seit 2004 emeritiert, als Autor und Übersetzer tätig.
2008 wurde er mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik ausgezeichnet, im Oktober 2009 mit dem zum ersten Mal verliehenen NDR-Sachbuch-Preis für sein Buch Der Süden Die Geschichte einer Himmelsrichtung".
 
 
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine20.03.2018 19:30 - 21:30 Uhr
In Kooperation mit der deutsch-italienischen Gesellschaft CICUIT.