So, 22. Oktober 2017, 16:00 Uhr
Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c
Professor Dr. Hans-Jürgen Benedict, Hamburg
Zwischen Heroisierung und Verleumdung
Luther im Spiegel der deutschen Literatur
Es ist nicht leicht, Luther erzählerisch, poetisch oder dramatisch darzustellen, weil Luther selber ein religiöses Genie und in seiner Sprache so wirkmächtig und eindrücklich war: in seiner Unverwechselbarkeit, in seinem religiösen Pathos, seinem unbedingten Ernst in Glaubensfragen, seiner theologische Auslegungskunst, seinem Grobianismus in der Verdammung von Gegnern, seiner empfindsamen Frömmigkeit, seiner Unnachgiebigkeit in Streitfragen, seiner seelsorglichen Kunst. Der Vortrag nennt Beispiele einiger großer Schriftsteller, die das religiöse Naturereignis Luther adäquat darzustellen vermögen. In der Regel misslingt die Darstellung Luthers. Das gilt auch für die modernen Medien Film und Fernsehen – und leider auch für den lutherischen Protestantismus in einer höchst peinlichen, unkritischen Luther-Heroisierung, deren Gefahr trotz differenzierter historiographischer Erforschung des Reformators auch heute nicht gebannt ist. | |
Professor Dr. Hans-Jürgen Benedikt war Friedensforscher an der Ruhr-Universität Bochum, Pfarrer in Recklinghausen und Hamburg und von 1991–2006 Professor für diakonische Theologie an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie des Rauhen Hauses in Hamburg. Seit seiner Emeritierung ist er aktiv im Bereich der Literaturtheologie tätig, zahlreiche Veröffentlichungen. | |
Kosten | 9,- € |
inkl. Kaffee/Tee, Gebäck | |
Termine | 22.10.2017 16:00 - 18:00 Uhr |
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