Mi, 13. Dezember 2017, 16:00 Uhr

Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Immanuel-Kant-Straße 18-20, 44803 Bochum, Aula (Raum 103)

Professor Dr. Micha Brumlik, Berlin

Eine rechtsradikale Internationale?
Die Identitäre Bewegung in Europa

Rechtsradikale Positionen und Aktionen mobilisieren vermeintlich unterdrückte Gruppen und Meinungen für eine autoritäre Staatlichkeit, gegen Einwanderung und gegen eine plurale, multikulturelle Bevölkerungsstruktur.
Der von den „Identitären“ gegen Geflüchtete gerichtete Slogan „Pro Border - Pro Nation - Grenzen schützen Leben“, zeigt den Versuch einer moralischen Legitimation, menschenrechtliche Grundsätze zu missachten. Ihre gemeinsame Vorstellung ethnisch geschlossener Nationalstaaten erzeugt paradoxerweise eine Internationalisierung ihrer Ideologie, die sich auch in westlichen Demokratien breit macht. In Verbindung ihrer nationalistischen Ideologie mit einer Kritik an einer kapitalistischen Globalisierung beansprucht die neue Rechte außerdem moralisches Kapital für sich.
 
Prof. Dr. Micha Brumlik hinterfragt die Ursachen für die Resonanz auf diesen Rechtsradikalismus – nicht zuletzt in akademischen Milieus – und sucht nach möglichen Antworten.
 
Professor Dr. Micha Brumlik lehrte am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M.. Seit Oktober 2013 ist er Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, von 2000 bis 2005 leitete er das Fritz-Bauer-Institut Frankfurt/M.
 
Kosten
Der Eintritt ist frei.
Termine13.12.2017 16:00 - 17:30 Uhr
In Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum
und im Rahmen von "Extrem daneben rechter und religiöser Extremismus", eine Veranstaltungsreihe des Runden Tischs Weiterbildung Bochum.