Evangelische Stadtakademie Bochum

Es reicht längst nicht mehr aus, den anthropogenen Klimawandel und seine Folgen alleine von der naturwissenschaftlichen Seite her zu betrachten. Die sich abzeichnenden Folgen von Klimaveränderungen - wie beispielweise eine Zunahme von Extremwetterereignissen, Anstieg des Meeresspiegels oder Verschiebungen klimatischer Zonen - können tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen bedeuten. Zugleich hängen die Wahrnehmung und Bewältigung von Klimawandel und damit verbundenen Gefährdungen von kulturellen Faktoren ab. Denn diese Probleme resultieren nicht zuletzt aus bestimmten Handlungsroutinen, sie müssen in Öffentlichkeiten realisiert werden und hierzu bedarf es bestimmter Zeithorizonte, die in der Lage sind, längerfristige Konsequenzen in einem Zusammenhang mit gegenwärtigen Ursachen zu betrachten.

KlimaKultur ist der Titel eines 2008 am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) eingerichteten Forschungsschwerpunkts, der aus transdisziplinärer Perspektive solche tiefgreifenden sozialen Folgen des globalen Klimawandels und die kulturellen Voraussetzungen seiner Bewältigung untersucht.

Der Vortrag stellt diesen Forschungsschwerpunkt vor, indem er zunächst die kulturelle Dimension des Klimawandels umreißt, um dann exemplarisch auf einige Forschungen dieses Schwerpunktbereiches wie zum Beispiel zu Wahrnehmungen und Nichtwahrnehmungen von Veränderungen oder zum Umgang mit Naturkatastrophen einzugehen.