Sa, 21. April 2012, 08:00 Uhr

Stuttgart

Kunst-Ausstellungsfahrt nach Stuttgart und Frankfurt

Stuttgart: Turner - Monet -Twombly. Frankfurt: Claude Lorrain / Edward Munch

ZieleN
Am Beginn der Inbesitznahme der Natur durch Wissenschaft und Technik in der heraufkommenden Industriegesellschaft wird die offene Landschaft zu einem Hauptthema der Malerei. Eine Ausstellung in Stuttgart wagt es, über einen Zeitraum von 200 Jahren die Landschaftsmalerei der Spätwerke von Turner (1775-1851), Monet (1840-1926) und Twombly (1928-2011) in Beziehung zu setzen. Eine aufregendes Experiment unter der Frage, was könnte das Gemeinsame, was das Unterschiedliche sein? Zu diesem Wagnis möchte die Evangelische Stadtakademie in Kooperation mit dem Kunstverein Bochum mit einer Ausstellungsfahrt einladen.


Ein glücklicher Zufall will es, dass gleichzeitig in Frankfurt ein Ahnherr der neuzeitlichen Landschaftsmalerei Claude Lorrain (1600-1682), der für Turner ein leuchtendes Vorbild war, ausgestellt wird. Außerdem gibt es dort Gelegenheit, den Expressionisten Edward Munch (1863-1944) zu sehen, den man in Kontrast zur Erschließung des Außenraums in jener Maltradition einer expressiven Darstellung des Innenraums zuordnen könnte.


Fragt man sich, warum in Stuttgart gerade die Spätwerke jener drei Maler miteinander konfrontiert werden, so lassen sich unabhängig vom Ausstellungskonzept folgende Vermutungen anstellen: Ihnen gemeinsam ist die Auflösung des Bildgefüges in einen atmosphärischen, lichten und luftigen, chaotisch-bewegten offenen Raum flüchtig-vergänglicher Eindrücke. Weswegen die Elemente Wasser, Luft (Wolken) und Licht zu bevorzugten Themen werden und entsprechend der freie, unbegrenzt-transparente Fluss der Farben. Den Gegensatz zur modernen Gesetzlichkeit der wissenschaftlichen Weltauslegung, zur industriellen Inbesitznahme der Welt, zu traditioneller Ordnung und Sicherheit der Weltorientierung (Religion, Metaphysik, klassizistischer Überzeitlichkeit) kann man schon aus dieser summarischen Kennzeichnung entnehmen. Auf dieser gemeinsamen Basis werden die Unterschiede um so bedeutsamer. In Bezug auf Twombly´s Spätwerk hat man von einer Transzendierung von Materialität und Raum und Zeit gesprochen, die sich von der spirituellen Stille und Leere asiatischer Denkweise anregen läßt. Geht es bei Monet nicht eher um die Bildwerdung der lichtdurchwirkten Tageswelten? Und in Turners Spätwerk um die Auflösung oder Geburt der Dinge und Menschen aus überschwänglichen Lichtströmen, die wie Wasserströme alles mit sich reißen. Darin könnten sein geliebtes Reisen, seine früheren Bilder des Wirkens und Tobens der Elemente, von Schiffs- und Geschichtskatastrophen in rein malerische Prozesse übersetzt und aufgeheitert beruhigt worden sein. Mit lebensferner oder ästhetischer Abstraktion wie man häufig meint, hat dies nichts zu tun. Die Bilder aller zu besuchenden Maler bleiben Übersetzungen von Welt (Landschaft) und Daseinsgeschick im Bildgeschehen.


 


Reiseleitung: Klaus Peter Thommes (Kunstverein Bochum)


 


Kunsthistorische Führungen: Eva Maria Schöning M.A. /Bochum Kunsthistorikerin, freie Mitarbeiterin im Kunstmuseum Bochum u.a. Dr. Hartmut Schröter, Kunstphilosoph und Theologe i.R.


 


Reiseveranstalter: Intercontact/ Remagen Leistungen: Reisebus, 1 Übernachtung mit Frühstück (Brita Hotel), 1 Abendessen, Eintrittgelder, Führungen durch Eva Maria Schöning M.A. und Dr. Hartmut Schröter


 


Abfahrt: 8.00 h ab Reisebushaltestelle am Hauptbahnhof Bochum, Wittenerstraße Rückkehr: ca. 19.30 h


Änderungen vorbehalten


 


Anmeldung (möglichst umgehend zunächst telefonisch, Anforderung der Unterlagen) H.-P. Thommes: 0234-799001
Kosten218,- €
240,50 € (EZ)
Termine21.04.2012 ab 08:00 Uhr
22.04.2012 19:00 - 19:30 Uhr

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