Evangelische Stadtakademie Bochum

Die religiöse Landkarte Deutschlands ist durch Migration bunter und vielfältiger geworden. Innerhalb dieser Vielfalt stellt der Islam die zweitgrößte Religion dar. In vielen Städten sind Moscheen entstanden und gehören inzwischen zum Stadtbild. So wie Musliminnen und Muslime längst Teil der Gesellschaft geworden sind, sollte auch der interreligiöse Dialog zur Normalität des Miteinanders gehören. Voraussetzung dieses Dialogs ist das Wissen voneinander. Muslimisches Leben in Deutschland ist vielen Menschen jedoch noch immer fremd und unbekannt.

Der Vortrag will durch Information und Diskussion Grundlagen für ein besseres Verstehen legen: Wie viele Muslime leben in Deutschland? Welchen Ausrichtungen und Gruppierungen innerhalb des Islam gehören sie an? Wie sind muslimische Gemeinschaften in Deutschland organisiert? Welche Aufgaben nehmen sie wahr und wo kann der Dialog ansetzen? Auf diese und weitere Fragen wird dieser Vortrag Antworten geben.

 

Anschließend wird Holger Nollmann, seit 2010 Pfarrer an der Friedenskirche der Kirchengemeinde Bochum, das interkulturelle Projekt "Stadtteilbegegnungszentrum Stahlhausen" vorstellen.

Hier entsteht in einem gemeinwesenorientierten Ansatz in gemeinsamer Trägerschaft der Evangelischen Kirchengemeinde und der IFAK e.V. im Gebäude der Friedenskirche ein mit öffentlichen Mitteln des Stadtumbaus teilfinanziertes Modellprojekt zur Förderung des Zusammenlebens und des interreligiösen Dialogs.

Dr. Thomas Lemmen ist Mitarbeiter des Referats Dialog und Verkündigung im Erzbistum Köln, Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Gesellschaft e.V. (CIG) und Lehrbeauftragter an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen.

Pfarrer Holger Nollmann ist seit einem Jahr Pfarrer der Kirchengemeide Bochum, Bezirk Friedenskirche. Er war bis Januar 2011 Auslandspfarrer der EKD in Istanbul. Zuvor war er Leiter der Beratungsstelle Christlich-islamische Begegnung der rheinischen und westfälischen Landeskirche. Für seine "Kulturmittlerschaft Türkei-Deustchland" wurde ihm 2011 das Bundesverdienstkreuz verliehen.