Evangelische Stadtakademie Bochum

Seit sieben Jahren eskaliert der internationale Konflikt um das iranische Atomprogramm, scheinbar ohne Aussicht auf eine politische Lösung. Die israelische Regierung drängt in Washington immer stärker auf Militärschläge gegen iranische Nuklearanlagen - und droht mit einem Alleingang. Die Menschenrechtsverletzungen der iranischen Regierung und die antisemitische und antiisraelische Rhetorik von Präsident Ahmadinedschad werden auch in Deutschland zur Vorabrechtfertigung für den Einsatz militärischer Mittel gegen den Iran instrumentalisiert. Ein Krieg gegen Iran hätte fürchterliche Folgen. Nicht nur für die unmittelbar betroffenen Menschen, sondern für die gesamte Region Naher/Mittlerer Osten. Er würde auch das angespannte Verhältnis zwischen westlicher und islamischer Welt weiter verschärfen.

 Andreas Zumach erläutert, um welche Interessen es bei dem Konflikt mit Teheran geht und hinterfragt auch die Rolle Deutschlands in dieser internationalen Situation. Welche Chancen bestehen für eine Deeskalation und eine politische Lösung?

Dieser bereits für das Frühjahr 2011 vorgesehene Vortrag wurde aufgrund der damaligen Ereignisse in Libyen verschoben. Die Spannungen mit dem Iran haben inzwischen ein gefährliches Eskalationspotenzial und damit eine brisante Aktualität angenommen.

Andreas Zumach ist deutscher Journalist und Publizist. Er arbeitet im Palais des Nations, dem europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf als Korrespondent für Printmedien, z. B. der taz. Er gilt als Experte auf den Gebieten des Völkerrechts, der Sicherheitspolitik, der Rüstungskontrolle und internationaler Organisationen.