Do, 6. Oktober 2016, 19:30 Uhr

Stadtbücherei Bochum BVZ Gustav-Heinemann-Platz 2-6, 44787 Bochum

Dr. Hans Malmede, Düsseldorf

"Erziehung vor Verdun"
Erziehung zum und durch den Krieg - im Spiegel zeitgenössischer Autoren

"Erziehung vor Verdun" ist der Titel eines Romans von Arnold Zweig aus dessen literarischen Zyklus "Der Große Krieg der weißen Männer".
Dieser Titel kann heute, 100 Jahre nach der Schlacht von Verdun, zweifach gedeutet werden: zum einen - und eher im Sinne Zweigs als Erziehung durch die Erlebnisse und Erfahrungen des Ersten Weltkrieges, zum anderen als Vorgeschichte im Sinne einer mentalen und ideologischen Vorbereitung junger Deutscher auf den Krieg, der lange geplant und erwartet wurde und dann doch ganz überraschend kam.
 
Im Anschluss an Arnold Zweigs "Erziehung vor Verdun" sollen in einer Collage aus literarischen und autobiographischen Texten Menschen zu Wort kommen, die die in der wilhelminischen Gesellschaft vor 1914 verbreitete Heroisierung und Romantisierung des Krieges und schließlich auch das Inferno des Ersten Weltkriegs an der Westfront aus eigenem Erleben oder durch Erzählungen Anderer kennengelernt hatten.
Gerade die Kriegserinnerungen erweisen sich als different: Gemeinsame oder sehr ähnliche Erfahrungen fanden ihren unterschiedlichen Niederschlag in der literarischen Bearbeitung, wenn man an die Deutungen des Kriegserlebens im Spektrum von Pazifismus und Bellizismus denkt.
 
Rezitation: Jürgen Larys, artENSEMBLE THEATER
 
 
 
Dr. Hans Malmede, Dipl. Päd., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medien- und Kulturwissenschaft, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
 
Kosten
Der Eintritt ist frei.
Termine06.10.2016 19:30 - 21:30 Uhr