Do, 23. Juni 2016, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Professorin Ines Geipel, Berlin

Der Osten und die anderen
Welche Geschichte hat Fremdenfeindlichkeit im Osten?

Im Osten votiert jeder Dritte für Parteien, die ein Problem mit dem Anderen haben. CDU und SPD verlieren Mitglieder, die AfD dagegen wächst. Die Pegida-Bewegung agiert gegen angebliche "Überfremdung" und "Bevormundung" und radikalisiert sich auf dem Rücken von Flüchtlingen. Wie lässt sich das erklären? Welche Geschichte hat Fremdenfeindlichkeit im Osten? Ist es richtig, von einer nicht gefestigten Demokratie zu sprechen? Wo sind die Leerstellen im Diskurs? Wie steht es mit der Aufarbeitung der beiden deutschen Diktaturen jenseits der Elbe?
Herkunft, Geschichte, Transformation, Identität verweisen auf aktuelle Herausforderungen in einem irritierten Deutschland. Was muss man den Menschen im Osten dabei abverlangen? Und wofür brauchen sie aufgrund ihrer langen Diktaturerfahrung das Verständnis und die Empathie des Westens?
Ines Geipel ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch". Sie war Mitglied der DDR-Leichtatlethik-Nationalmannschaft und stellte den bis heute bestehenden Weltrekord im Staffellauf über 4 x100 m auf. 1985 musste sie ihre Sportler-Karriere aus politischen Gründen abbrechen und begann ein Germanistikstudium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Eine Dissertation wurde ihr ebenso wie eine berufliche Perspektive wegen ihrer Kontakte zur Jenaer Opposition verweigert. Im Sommer 1989 floh Ines Geipel über Ungarn nach Darmstadt, wo sie Philosophie und Soziologie studierte.
Ines Geipel lebt in Berlin und hat vielfach zu Nachwendethemen publiziert, u.a. 2014 "Generation Mauer". 2011 erhielt Ines Geipel das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine23.06.2016 19:30 - 21:30 Uhr

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