Di, 26. Januar 2016, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Professor Dr. Günter Brakelmann, Bochum

Thomas Müntzer und Martin Luther

Thomas Müntzer (um 1489 - 1525) - für die einen der Schrecken der frühen Reformationszeit, für die anderen der Märtyrer für eine andere Kirche und für eine neue Gesellschaftsordnung.
Im Gegensatz zu Luther stand Müntzer für die gewaltsame Befreiung der Bauern und betätigte sich in Mühlhausen, wo er Pfarrer an der Marienkirche war, als Agitator und Förderer der Aufstände. Dort versuchte er, seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaftsordnung umzusetzen: Privilegien wurden aufgehoben, Klöster aufgelöst, Räume für Obdachlose geschaffen, eine Armenspeisung eingerichtet. Seine Bestrebungen, verschiedene Thüringer Freibauern zu vereinigen, scheiterten zu dieser Zeit - an der Übermacht des Adels um Luther. Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde er im Mai 1525 gefangen genommen, gefoltert und öffentlich hingerichtet. Auch Martin Luther distanzierte sich von Müntzer.
Im Vortrag soll versucht werden, das Verhältnis der beiden zueinander quellenorientiert darzustellen. Ein dramatischer und tragischer Abschnitt der frühen Reformationszeit soll in seiner zeitgeschichtlichen Bedeutung historisch-kritisch beleuchtet und einer vorsichtigen Bewertung unterzogen werden
Dr. Günter Brakelmann, Prof. em. für Christliche Soziallehre und neuzeitliche Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum.
Kirchengeschichte insbesondere die Reformationsgeschichte und die Theologie Martin Luthers gehören zu seinen Arbeitsschwerpunkten.
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine26.01.2016 19:30 - 21:30 Uhr
Im Rahmen der Reihe "Luther-Studienhefte".

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