Di, 1. März 2016, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Professor Dr. Micha Brumlik, Berlin

Israelische Narrative zum Palästinakonflikt
Israels Literatur und Geschichtsschreibung zum Konflikt mit den Palästinensern

Angesichts der Opfer und der verheerenden Auswirkungen des Bürgerkriegs in Syrien mag der Palästinakonflikt geradezu als "unbedeutend" erscheinen. Jedoch fokussiert sich in diesem Konflikt ein Großteil der Spannungen im Nahen Osten. Eine Diskussion darüber scheint den Kirchen kaum möglich, denn es geht um das jüdische Volk sowie um jenes Land, von dem die Bibel erzählt - und das auf dem Hintergrund der deutschen Geschichte. Allerdings: so gut wie alles, was die Kirchen - zumal in Deutschland - meinen, kritisch zur aktuellen Politik des Staates Israel einwenden zu müssen, wurde längst in Israel selbst und zwar von zionistischen (!) Autorinnen und Autoren festgestellt und kritisiert. In den literarischen Werken von S. Yishar, David Grossmann und Amos Oz findet das ebenso seinen Ausdruck wie in den Studien des Historikers Benny Morris und Eva Illouz.
Der Vortrag gibt einen Überblick darüber, wie der Palästinakonflikt in Israel verhandelt wird.
Professor Dr. Micha Brumlik war von 2000 bis 2015 Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt mit dem Schwerpunkt "Theorie der Erziehung und Bildung".
Von 2000 bis 2005 war er der Leiter des Fritz Bauer Instituts, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust.
Für sein akademisches und literarisches Schaffen erhielt er die Hermann-Cohen-Medaille für Jüdische Kulturphilosophie 2003 der Hermann-Cohen-Akademie und wird am 13. März 2016 mit der Buber-Rosenzweig-Medaille für Verständigung zwischen Juden und Christen ausgezeichnet. Als Intellektueller mischt er sich kritisch und pointiert in gesellschaftspolitische Debatten ein.
"Als liberal-religiöser Jude demonstriert er dadurch exemplarisch, dass Religiosität und Vernunft, religiöse Identität und demokratisches Selbstverständnis nicht in Widerspruch zueinander stehen, sondern auf inspirierende und fruchtbare Weise einander ergänzen können." (Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-Jüdische Zusammenarbeit)
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine01.03.2016 19:30 - 21:30 Uhr

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