Evangelische Stadtakademie Bochum

Für die Bühne ausgestattet, eingerichtet und gespielt von

Klaus Engeroff, Susanne Hocke, Jürgen Larys

Puppenbau: Barbara Seithe

Masken: Matthias Winter

 

 

Eine Komödie, über 200 Jahre alt und doch wert, im Jubiläumsjahr der Deutschen Einheit neu rezipiert zu werden:

1803 übersetzt Friedrich von Schiller dieses Lustspiel des französischen Theaterpraktikers Louis Benoit Picard (1769-1828), das 1797 in Paris uraufgeführt worden war.

 

 

"Der Parasit" beschreibt die Übergangssituation einer Gesellschaft in der, nach gewaltsamem Abdanken des "ancien régime" und einer ersten verebbenden Welle der französischen Revolution, mit Napoleon ante portas, die Karten neu verteilt, die Spielregeln neu definiert werden. Ein idealer Moment für den Blender und Emporkömmling Selicour, der, mit kaum weitreichenderer Fähigkeit als der geschickten Intrige, scheinbar unaufhaltsam die Karriereleiter emporsteigt. Erst am Ende sieht er sich enttarnt, aber, so endet das Stück in Schillers Version mit einer Warnung: "Nicht immer ist es so. Der Redliche kann nicht durchdringen, die kriechende Mittelmäßigkeit kommt weiter als das geflügelte Talent, der Schein regiert die Welt, und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne."

 

Gerade im Osten der Republik ist diese Koproduktion mit dem Liebhabertheater Schloss Kochberg immer wieder stark vor dem Hintergrund der Hoffnungen und Enttäuschungen der "Wende-Zeit" rezipiert worden.

Aus diesem Grund findet am Vortag der Aufführung, Samstag, 21. November um 19.00 Uhr in der Ev. Stadtakademie, Westring 26 c, das Gespräch "Straße der zerbrochenen Träume" statt mit Frau Prof. Ines Geipel, Berlin, über friedliche und gewaltsame Revolutionen, Ideale und den Aufprall auf die "Wirklichkeit":