Evangelische Stadtakademie Bochum

Völlig unerwartet brach der SED-Staat im Herbst 1989 nach Massenprotesten binnen kürzester Zeit wie ein Kartenhaus zusammen. Ein knappes Jahr später war Deutschland politisch vereint.

Die Ereignisse, die damals zum Fall der Berliner Mauer führten, sind oft auch als "Medienrevolution" bezeichnet worden. Tatsächlich spielte insbesondere die Berichterstattung des West-Fernsehens 1989 eine bedeutende Rolle. Und in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 waren es vor allem die West-Medien, die durch ihre Berichterstattung den Ansturm Zehntausender Ost- und West-Berliner auf die Grenzübergänge und auf das Brandenburger Tor entfachten.

Der Fall der Berliner Mauer: das erste welthistorische Ereignis, das als Folge der vorauseilenden Verkündung durch Presse-Agenturen, Hörfunk und Fernsehen eintrat? Der multimediale Vortrag rekonstruiert die Ereignisse und demonstriert, wie das geschah - und warum es geschehen konnte.

Dr. Hans-Hermann Hertle geb. 1955 in Eisern Krs. Siegen, Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Marburg und Berlin, 1985-99 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin sowie als Dokumentarfilmer, wissenschaftlicher Publizist und Autor tätig.

Seit Ende 1999 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

Zuletzt u.a. erschienen: Chronik des Mauerfalls. Die dramatischen Ereignisse um den 9. November 1989, 12. Aufl., Berlin 2009; Die Berliner Mauer. Biographie eines Bauwerks, Berlin 2011; (Hg.), Das Ende der SED. Die letzten Tage des SED-Zentralkomitees, 5. Auflage, Berlin 2012 (gemeinsam mit Gerd-Rüdiger Stephan); Der Sound des Untergangs. Tonmitschnitte aus den letzten Sitzungen des SED-Zentralkomitees Oktober bis Dezember 1989, Hörbuch, Berlin 2013.