Fr, 12. September 2014, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Prof. Dr. Gerd Krumeich, Freiburg

Die Schlacht an der Somme - das Menetekel des "totalen" Krieges

Zielgruppe
Am 1. Juli 1916 begann im Norden Frankreichs entlang der Somme die wohl blutigste Schlacht des ersten Weltkriegs. Die deutschen Soldaten waren vor und während der Schlacht der festen Überzeugung, hier einen "Wall aus Feuer und Eisen" gegen Briten und Franzosen erreichtet zu haben. Bereits fünf Monate später beliefen sich die Verluste der beteiligten britischen, französischen und deutschen Armeen auf weit über eine Million toter oder verwundeter Soldaten. Es war der endgültige Übergang zum industrialisierten und globalisierten Massenkrieg: Auf alliierter Seite kämpften Soldaten aus 20 Nationen, an der Somme wurden zum ersten Mal Panzer (Tanks) eingesetzt, und beim deutschen Rückzug 1917 kam es zur Zerstörung ganzer Orte und Landschaften. Die hierbei praktizierte Strategie der verbrannten Erde ist eine oftmals unterschlagene Seite des "total" gewordenen Weltkrieges.
Ist hier das Menetekel des "totalen" Krieges zu entdecken -, entwickelten sich hier Geschichtsdeutungsmuster, die moderne Massenvernichtungskriege zur militärischen Option erhoben?
Am 1. Juli 1916 begann im Norden Frankreichs entlang der Somme die wohl blutigste Schlacht des ersten Weltkriegs. Bereits fünf Monate später beliefen sich die Verluste der beteiligten britischen, französischen und deutschen Armeen auf weit über eine Million toter oder verwundeter Soldaten. Es war der endgültige Übergang zum industrialisierten und globalisierten Massenkrieg: Auf alliierter Seite kämpften Soldaten aus 20 Nationen, an der Somme wurden zum ersten Mal Panzer (Tanks) eingesetzt, und beim deutschen Rückzug 1917 kam es zur Zerstörung ganzer Orte und Landschaften. Dier hierbei praktizierte Strategie der verbrannten Erde ist eine oftmals unterschlage Seite des "total" gewordenen Weltkrieges.
Wie wurde an dieses "Menschenschlachthaus" erinnert? Wie entstanden nach dem Krieg die sich rasch herausbildenden Argumentations- und Rechtfertigungsstrategien in Deutschland, die die Schlacht an der Somme zum Verteidigungskrieg umdeuteten?
Ist hier ein Menetekel zu entdecken -, entwickelten sich hier Geschichtsdeutungsmuster, die moderne Massenvernichtungskriege legitimierten und zur militärischen Option erhoben?
Professor Dr. Gerd Krumeich war von 1997 - 2010 Lehrstuhlinhaber für Neuere Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In Lehre und Forschung beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte Frankreichs sowie der Mentalitätsgeschichte des Ersten Weltkriegs. Professor Gerd Krumeich zählt zu den bedeutendsten deutschen Historiker zum Ersten Weltkrieg.
Er ist Mitbegründer des Museums "Historial de la Grande Guerre" in Péronne an der Somme und in dessen internationalem Forschungszentrum heute noch höchst aktiv.
Literaturempfehlung: G. Hirschfeld/ G. Krumeich/I. Renz (Hg.), Die Deutschen an der Somme 1914-1918, Klartext Verlag 2010.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine12.09.2014 19:30 - 21:30 Uhr
Literaturempfehlung (auch zur Vorbereitung der Studienreise der Stadtakademie an die Somme vom 19.-21.09.2014):
G. Hirschfeld/ G. Krumeich/I. Renz (Hg.), Die Deutschen an der Somme 1914-1918, Klartext Verlag 2010.

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