Di, 11. Februar 2014, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum

Bernhard Felix von Grünberg, MdL, Bonn und Dr. Jochen Mangelsen, Bremen

Das Schicksal des armenischen Volkes

Der Völkermord an den Armeniern geschah während des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1915 und 1916 unter der Verantwortung der jungtürkischen, von der Organisation "Komitee für Einheit und Fortschritt" gebildeten Regierung des Osmanischen Reichs. Diesem ersten systematischen Genozid des 20. Jahrhunderts fielen bei Massakern und Todesmärschen je nach Schätzung zwischen 300.000 und mehr als 1,5 Millionen Menschen zum Opfer. Die Ereignisse -, von den Armeniern mit dem Begriff "Aghet" (Katastrophe) bezeichnet -, sind durch umfangreiches dokumentarisches Material aus den unterschiedlichsten Quellen belegt und von den meisten Historikern weltweit als Tatsache anerkannt. Nach Ermessen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte sei allerdings das Leugnen des Völkermordes an den Armeniern als "internationale Lüge" kein Verbrechen. "Offen über sensible Themen" zu debattieren, sei ein wesentlicher Aspekt der Meinungsfreiheit.
Die Armenier selbst sehen darin ein ungesühntes Unrecht, "ein verheerendes Signal für die europäische Werteordnung", so der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD), und fordern seit Jahrzehnten ein angemessenes Gedenken auch in der Türkei.
 
MdL Bernhard Felix von Grünberg wird diesen Sachverhalt kritisch würdigen, besonders im Blick auf eine gebührende Darstellung in den Schulbüchern der BRD und damit der Frage, wie auch die aus der Türkei eingewanderten Jugendlichen bei uns informiet werden sollen.
Der Autor Dr. Jochen Mangelsen wird das Thema anhand seiner Romane "Ophelias lange Reise nach Berlin", 2001 geschrieben nach dem Tod seiner Frau Seda Mouradian, einer gebürtigen Armenierin und des (Pilger-)Reisebuchs "Planet Armenien - Pilgern in unbekanntem Land", 2011, beleuchten.
Bernhard Felix von Grünberg, MdL, Abgeordneter (SPD) des Landtags Nordrhein-Westfalen, Stellvertretender Vorsitzender der UNO-Flüchtlingshilfe e.V., Vorsitzender des Deutsch-Indisch-Pakistanischen Forums e.V. Gründungs- und Vorstandsmitglied (bis 2001) des Vereins an der Synagoge e.V. Mehrere Jahre Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung
Dr. Jochen Mangelsen studierte Publizistik, Germanistik und Theaterwissenschaft in Berlin. Er war als Journalist vor allem in Hannover tätig und arbeitete jahrelang als Pressechef von Radio Bremen. Inzwischen lebt er als freier Publizist in Bremen.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine11.02.2014 19:30 - 21:30 Uhr

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