Di, 18. März 2014, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum

Professor Dr. Günter Brakelmann, Bochum

Evangelische Kirche am Anfang des Krieges in Berlin und Bochum

Die evangelische Kirche hat sich voll in den Dienst des Krieges gestellt. Die Interpretation des Krieges durch die evangelischen Kirchenleitungen, durch die Kreissynoden und durch Gemeindepfarrer nehmen einen großen Raum in der nationalen Öffentlichkeit ein. Kriegspredigten, Kriegsandachten, Kriegsgebetsstunden wie geistliche und materielle Kriegshilfen für die "Männer im Felde" bestimmen weithin die Gemeindearbeit. Es entwickelt sich die besondere Form einer "Kriegstheologie", die sich in die religiös-patriotische Interpretation der politischen und militärischen Ziele des Kaisers und seiner Feldherren stellt. Nach Ihr ist der deutsche Sieg der Wille des "Schlachtenlenkers" nach der der für das Vaterland gefallene Soldat seinen himmlischen Lohn bekommt. Im Ganzen - und nur von Ausnahmen abgesehen - dürfte die sich am Vorabned des Ersten Weltkriegs entwickelnde "Kriegstheologie" ein Tiefpunkt deutscher Theologie und kirchlicher Praxis sein. Die Quellen lassen kaum ein anderes Urteil zu.
Die kirchliche Hauptstadtszene mit ihren obersten Kirchenorganen und ihren Hofpredigern wie die synodale Szene einer Industriestadt in der Provinz sollen in ihren Gemeinsamkeiten wie in ihren Unterschieden dargestellt werden.
Dr. Günter Brakelmann ist Professor em. für Christliche Sozialllehre und neuzeitliche Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Kirchengeschichte im Kontext der nationalen und internationalen Geschichte war und ist einer seiner Arbeitsschwerpunkte.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine18.03.2014 19:30 - 21:30 Uhr

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