Fr, 28. Juni 2013, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Professor Dr. Tarek Mitri, Libanon

Arabischer Frühling auch für Christen?

Noch immer richten sich die Blicke gespannt auf die Entwicklungen in Nahost. Die hoffnungsvollen Szenen des Aufbruchs sind vielerorts bleibenden und sich verschärfenden Konflikten gewichen. Gewalttätige Auseinandersetzungen begegnen in Ägypten, ganz zu schweigen von dem Krieg zwischen Regierung und Oppositionskräften in Syrien, in denen mittlerweile tausende Tote zu beklagen sind. In dieser Umbruchszeit stellt sich einmal mehr die Frage nach der Zukunft christlicher Präsenz in der islamischen Welt. Für die orientalischen Christen in der Region hängt viel davon ab, inwieweit sich liberale und demokratische Kräfte so durchsetzen können, dass die Lebenswirklichkeit der Christen auch in religiöser Hinsicht Freiheit, Gleichberechtigung und politische Partizipation in den arabischen Gesellschaften erlaubt. Aktuell sind die Christen gespalten zwischen Hoffnung und Resignation, Engagement und Ohnmacht, Freude und Wut. Derzeit emigrieren viele aus Angst vor erneuten Übergriffen und einer eher ungewissen Zukunft, anstatt zu bleiben. Ihre Zukunft scheint an den Orten des Ursprungs in Zeiten des sog. arabischen Frühlings einmal mehr als ungewiss.
Prof. Dr. Tarek Mitri, griechisch-orthodoxer Christ aus dem Libanon, wird sachkundig und differenziert die Lage der Christen analysieren und der Frage nachgehen "Arabischer Frühling auch für Christen?"
Professor Dr. Tarek Mitri ist der derzeitige UN-Sondergesandte in Libyen. Er ist seit Juli 2008 Informationsminister der Libanesischen Republik, nachdem er in den drei Jahren zuvor verschiedene Ministerposten innehatte: Kulturminister, stellvertretender Außenminister, Umweltminister und Minister für Verwaltungsreform. Von 1991 bis 2005 war Mitri Koordinator für Interreligiöse Beziehungen und Interreligiösen Dialog im Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf und arbeitete im Bereich der christlich-muslimischen Beziehungen und des christlich-muslimischen Dialogs am Middle East Council of Churches. Parallel dazu unterrichtete Mitri an der Saint Joseph Universität und der Balamand-Universität im Libanon. Er bot außerdem an der Universität Genf Vorlesungen an. 1996 war er als Helder Camara-Gastprofessor an der Freien Universität Amsterdam beschäftigt, im Jahre 2003 als Gastdozent an der Universität Harvard.
Seine stetigen Bemühungen um Toleranz und Verständigung lassen nicht nur eine profunde Einschätzung erwarten, sondern genauso hoffen, dass Mitri Mut zum Bleiben zu machen vermag und zum Engagement vor Ort aufruft.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine28.06.2013 19:30 - 21:30 Uhr

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