Di, 19. Februar 2013, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Dr. habil. Ludger Joseph Heid, Diusburg

Ostjuden: Bürger, Kleinbürger, Proletarier
Geschichte einer jüdischen Minderheit im Ruhrgebiet

Seit den 1880er Jahren gelangten infolge russischer Pogrome Hunderttausende Juden nach Deutschland, vor allem in die Ballungsgebiete. Während des 1. Weltkriegs gelangten zigtausende Ostjuden als Rüstungsarbeiter ins Deutsche Reich. Allein 4.000 arbeiteten als Kumpel unter Tage. In sozialer, politischer, kultureller und religiöser Hinsicht war das Verhältnis zwischen den sog. Ostjuden und deutscher Umgebungsgesellschaft schwierig, zum Teil vergiftet. Auch die deutsch-jüdischen Glaubensbrüder verhielten sich den ostjüdischen Zuwanderern gegenüber ablehnend. In der ersten Massendeportation Nazi-Deutschlands wurden im Oktober 1938 in der sog. "Polenaktion" Tausende Ostjuden des Landes verwiesen. Die Geschichte der Ostjuden in Deutschland ist eine Leidensgeschichte, über die kein Gras wachsen, die keine historische "Patina" ansetzen darf.
Seit Ende der 1980er Jahre ist durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland ein neues Judentum entstanden. Dadurch ist ein neues Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte aufgeschlagen worden..
Priv.-Doz. Dr. L. Joseph Heid ist Historiker, Literaturwissenschaftler und Publizist. Zahlreiche Publikationen zur deutsch-jüdischen Beziehungs- u. Literaturgeschichte und zum Ostjudentum.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine19.02.2013 19:30 - 21:30 Uhr

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