Di, 19. März 2013, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Professor Dr. Thomas Sören Hoffmann, Bonn

Banker in der Hölle: Dante und die Wirtschaftsethik

Bei seiner Jenseitswanderung, die er in der 'Göttlichen Komödie' darstellt, stößt der Florentiner Dichter Dante Alighieri immer wieder auf Personen, die den Verstrickungen von Geld und äußerem Besitz auf besondere Weise erlegen sind: Habgierige und Verschwender, Diebe und Falschmünzer, dazu die 'Wucherer', die 'Banker' des Mittelalters, die zu Dantes Lebzeiten immer bedeutsamer für den wirtschaftlichen Aufschwung nicht zuletzt von Florenz wurden. Gerade die Wucherer sind dabei als besonders entmenschte Gestalten geschildert, mit denen man kaum ein Gespräch führen kann. Auf der anderen Seite kann Dante im Paradies die Hochzeit des Franz von Assisi mit Frau Armut in den blendendsten Farben malen und der Kirche den Verzicht auf Geld und Macht empfehlen. Was folgt aus all dem für Dantes Begriff von der (Geld-)Wirtschaft? Welche ethischen Prinzipien - philosophische wie theologische - liegen seiner Wirtschaftsethik zugrunde? Ist Dante einfach nur "wirtschaftsfeindlich" eingestellt - wie manche meinen -, oder hatte er gute Gründe, der Herrschaft des Geldes Grenzen zu ziehen?
Der Vortrag wird diesen Fragen an Textbeispielen sowie mit stetem Blick auf unsere Gegenwart nachgehen.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine19.03.2013 19:30 - 21:30 Uhr
In Kooperation mit der deutsch-italienischen Gesellschaft CICUIT.