Evangelische Stadtakademie Bochum

In Deutschland gibt es heute nur wenige Orgeln in Synagogen. Bis zur NS-Zeit existierten auf dem Gebiet des Deutschen Reiches weit über 200 Synagogen, die entweder eine Pfeifenorgel oder ein Harmonium besaßen. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden nahezu alle diese Instrumente zerstört. Die Anschaffung von Orgeln geschah im 19. Jhdt. im Zuge einer umfassenden Liturgiereform der liberalen Juden in Deutschland, die sich im Geiste Moses Mendelssohns zum Ziel gesetzt hatten, ihren jüdischen Glauben zeitgemäß zu gestalten.

Dr. Achim Seip gibt einen Einblick in die fast vollständig versunkene Welt der Synagogenorgeln. Zu seinem Vortrag erklingen historische Aufnahmen mit synagogaler Musik.

Dr. Achim Seip ist katholischer Kirchenmusiker und Orgelsachverständiger in den Bistümern Mainz und Limburg, Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main.