Do, 4. Oktober 2012, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c

Dr. Hartmut Schröter, Bochum

Die Welt der Dinge in der Kunst

 Unsere Beziehung zu den Dingen ist so elementar und selbstverständlich, dass sie im Schatten unserer Aufmerksamkeit liegt. Wer Kleinkinder beobachtet wird aber bald von ihrer wesentlichen Bedeutung für die Menschwerdung überzeugt werden. Besondere Dinge sind uns immer noch heilig. Dichter wie Rilke und Ponge u.a. haben ihnen eine eminente Aufmerksamkeit geschenkt. Für den Philosophen Heidegger entscheidet sich in unserem Verhältnis zu den Dingen der erhoffte Wandel von unserer Epoche der technischen Weltausbeutung zu einer Zeit der Weltoffenheit oder 'Welt-Poesie'. Man beschreibt unsere Epoche ja gerne auch unter dem Begriff der "Verdinglichung", um zu sagen, dass selbst die menschlichen Angelegenheiten wie berechenbare Objekte behandelt und gesteuert werden. Wie kann sich unser Verständnis von den Dingen so wandeln, dass auch sie nicht mehr so gesehen werden? Die Kunst vor allem gibt schon lange Antworten darauf. Am auffälligsten in den "Stillleben" der Malerei, aber auch in den Skulpturen und Architekturen, die ja selbst in gewisser Weise Dinge sind.
All dies lässt sich an einem besonderen Ort: im Arp-Museum/ Bahnhof Rolandseck z.Zt. zusammen erleben (vgl. Ausschreibung zur Ausstellungs- und Museumsfahrt am Samstag, den 6. Oktober). Dieser Vortrag ist eine Einführung in das skizzierte Themenfeld mit den genannten Bezügen zu Künstlern, Literaten und Philosophen. Er soll sich auch ohne Teilnahme an der Museumsfahrt erschließen.
Dr. Hartmut Schröter, Kunstphilosoph und Theologe i.R.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine04.10.2012 19:30 - 21:00 Uhr