Mi, 31. Oktober 2012, 18:00 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26, Eingang 26b, Raum IV

Dr. Irmgard Kampmann, Bochum

Christ/in sein heißt: Eine Liebesbeziehung leben. Entdeckungen mit Texten Marguerite Poretes (+1310) und Meister Eckharts (+1328)

ZieleN
Ein Christ, eine Christin zu sein, ist in Europa nicht mehr selbstverständlich. Die Kirchen suchen nach ihrem Profil in einer pluralistischen Gesellschaft, in der alles entweder eine Ware oder ein Kostenfaktor geworden ist. Ihr Glaubensbekenntnis scheint mit der Not und der Sehnsucht der Menschen heute wenig zu tun zu haben. Aber heißt Christ sein denn vor allem, an die Wahrheit überlieferter Sätze zu glauben?
Am Reformationstag wollen wir Gedanken des Dominikanertheologen Eckhart und der Begine Marguerite Porete kennen lernen, die in eine andere Richtung weisen. Beide waren tief in der theologischen und spirituellen Tradition verwurzelt, überschritten aber deren Grenzen, als sie selbst-bewusst nach ihrer unmittelbaren Beziehung zum Göttlichen suchten. Ihr Fazit: Die Offenbarung Gottes geht weiter; im Leben jeder/jedes Einzelnen will der göttliche Ursprung, das umfassende Eine, die Liebe zur Welt kommen. Wir werden zentrale Stellen aus Marguerites "Spiegel der einfachen Seelen" und aus der Predigt 52 Meister Eckharts lesen und gemeinsam überlegen, was sie uns heute sagen können.
Dr. Irmgard Kampmann arbeitet freiberuflich als Philosophin und Theologin, erforscht und vermittelt das Denken Meister Eckharts und Marguerite Poretes im Kontext der Frauen- und Laienbewegung des Mittelalters und heutiger spiritueller Suche.
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine31.10.2012 18:00 - 21:00 Uhr