So, 26. Oktober 2025, 17:30 Uhr

Figurentheater-Kolleg, Hohe Eiche 27, 44892 Bochum

Theater artENSEMBLE mir Susanne Hocke und Jürgen Larys, Prof. Ines Geipel, Dr. Silke Flegel und Dr. Frank Hoffmann

„Dann fiel auf einmal der Himmel um“
Theater nach Texten von Inge Müller; mit Einführung und Nachgespräch mit Prof. Ines Geipel (Berlin), Dr. Silke Flegel und Dr. Frank Hoffmann (Institut für Deutschlandforschung, RUB)

Fotograf: Rudolph Lauer
 
Im Jahr 35 der Deutschen Einheit wird in Ost und West mehr denn je über – statt miteinander gesprochen. Eine gute Einstiegsluke, den Dialog neu zu beleben, könnten Leben und Werk der bemerkenswerten Lyrikerin, Epikerin und Dramatikerin Inge Müller bieten. Vor 100 Jahren in Berlin geboren und ebendort am 1. Juni 1966 durch Suizid gestorben, durchlebt sie die Zeit des Nationalsozialismus, die Verwerfungen des Zweiten Weltkrieges und die zunächst hoffnungsvolle, dann sich zunehmend verengende Frühphase der Deutschen Demokratischen Republik. „Dann fiel auf einmal der Himmel um“ ist ein Stück Theater, das den Gedichten und Prosatexten Inge Müllers als einer gelegten Spur folgt. Nach einem Luftangriff auf Berlin im April 1945 lag sie drei Tage lang verschüttet – ein traumatisches Erlebnis, das sie prägte.
 
Fotograf: Rudolph Lauer
 
Prof. Ines Geipel (Berlin), die unter gleichem Titel die maßgebliche Biographie Inge Müllers schrieb, wird in den Abend einführen. Im Gespräch nach der Aufführung wird sie unter der Moderation von Dr. Silke Flegel mit Dr. Frank Hoffmann (beide Institut für Deutschlandforschung, RUB) einen Bogen schlagen von der Zeit Inge Müllers bis in die Gegenwart und zum Stand der Deutschen Einheit.
 
Susanne Hocke und Jürgen Larys schließlich kommt das Verdienst zu, eine außergewöhnliche Schriftstellerin wiederentdeckt zu haben. „Chapeau!“ (Ruhr Nachrichten Lünen)
 
 
Das artENSEMBLE THEATER ist ein Zusammenschluss freier Theaterschaffender und bespielt von Bochum aus den gesamten deutschsprachigen Raum. www.ensembletheater.de
Susanne Hocke ist Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin. Theater-Akademie Stuttgart, engagiert in Esslingen, München. Seit 2007 freischaffend. Leitet das Festival Junges Theater Lünen.
Jürgen Larys ist Schauspieler, Sänger, Regisseur, Autor und Schauspiellehrer. Westfälische Schauspielschule Bochum, sieben Jahre deutsche Stadttheater, zwei Jahre New York. Seit 1997 freischaffend.
 
 
Prof. Ines Geipel, in Dresden geboren, studierte in Jena Germanistik, flüchtete 1989 in die Bundesrepublik und studierte in Darmstadt noch einmal Philosophie. Seit 1996 arbeitet sie als Schriftstellerin und Publizistin und ist seit 2001 Professorin für Deutsche Verssprache an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sie ist Mitbegründerin des "Archivs der unterdrückten Literatur in der DDR" und veröffentlicht Romane, Poesie, Hörspiele und vieldiskutierte literarische Sachbücher. 2011 erhielt sie für ihr schriftstellerisches und politisches Engagement das Bundesverdienstkreuz, 2020 den Lessingpreis für Kritik, 2021 den Marieluise-Fleißer-Preis.
 
Dr. Silke Flegel: Nach einer Berufsausbildung Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft,Neueren Deutschen Literaturwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Kunstgeschichte in Bochum, M. A., Dr. phil.. Sie arbeitet am Institut für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum.
Arbeitsschwerpunkte: Deutsche Kultur und Kulturgeschichte, vor allem Theater, Film
und Literatur seit 1945; Buchkultur des 19. Jahrhunderts.
Monografie: Bühnenkämpfe. Autor-Dramaturgen in der frühen DDR: Brecht, Kipphardt, Hacks.
Frankfurt/Main u. a.: Peter Lang, 2017. (Schriften zur Deutschland- und Europafor-
schung. Band 17.)
 
Dr. Frank Hoffmann wurde 1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutschlandforschung der Ruhr-Universität Bochum, seit 2012 dessen Geschäftsführer. Nach seiner Promotion 1997 koordinierte er zahlreiche Projekte der internationalen Wissenschaftskooperation (u. a. Promotionskolleg Ost-West, RUB Europadialog). Seit 2017 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Kultur- und Sozialgeschichte des geteilten und vereinten Deutschlands; seit 2008 wissenschaftliche Begleitung des VOS-Zeitzeugenprojekts in Nordrhein-Westfalen; bis 2023 Mitgestaltung von ca. 400 Zeitzeugenveranstaltungen, primär an Schulen in NRW.
 
 
Kosten
Informationen zum Eintritt folgen.
Termine26.10.2025 17:30 - 20:30 Uhr