Di, 11. Januar 2011, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Klinikstraße 20

Prof. Dr. Arturo Blatezky, Buenos Aires, Argentinien

Völkermord in Argentinien 1976 –1983
Heutige Folgen und Versuche der Aufarbeitung durch die Ökumenische Menschenrechtsbewegung

Bis heute ist Argentinien dabei, die Zeit des Staatsterrors von 1976 bis1983 aufzuarbeiten. Dazu gehören nicht nur die Schicksale der ca. 30.000 während dieser Zeit ver schwun - denen Menschen, sondern die bis heute andauernden wirtschaftlichen Folgen durch Verflechtungen des Lan des in den globalen Neokapitalismus. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist groß, zwei Drittel der Menschen leben in Armut. Argentinien wird erdrückt von enormen Auslands schulden, Soja-Monokulturen breiten sich immer weiter aus, das Schür fen in offenen Gold minen in den Anden, z. T. mit chinesischer Beteili gung, hat katastrophale ökologische Folgen und die Besitzverhältnisse von neu entdeckten Ölvorkommen in der Nähe der Malvinen (Falklandinseln) sind ungeklärt. Das Ökumenische Menschrechtsbüro in Buenos Aires (MEDH), ein wichtiger Akteur in der argentinischen Men - schenrechtsbewegung, widmet seine Arbeit seit Jahren so - wohl der Aufarbeitung der Vergangenheit als auch der Auf - klärung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Sehr konkret wird die Arbeit in den Armenvierteln, den sog. villas miserias“ im Großraum Buenos Aires, z. B. in Projekten mit Kindern, Mädchen und Frauen.
 
Professor Dr. Arturo Blatezky war zu - nächst Techniker, studierte dann ev. Theologie und promovierte in Ham - burg. Er ist Pfarrer und lehrt Syste - ma tische Theologie am ISEDET, einer ökumenischen Hochschule für theo - logische Studien in Buenos Ai res. Seit 1999 ist er Leiter des Öku me ni - schen Menschrechtsbüros MEDH (Movimiento Ecumenico por los Derechos Humanos) in Argen tinien.
 
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine11.01.2011 19:30 - 21:30 Uhr