Do, 23. September 2010, 16:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Klinikstraße 20

Arno Lohmann; Ute Mark, Bochum; Tobias Pflüger, Tübingen und Andreas Zumach, Genf

Studientag zur (veränderten) Militärstrategie der Bunderepublik

Die gegenwärtige und zukünftige Militärstrategie der Bundesrepublik Deutschland wie auch die Rolle der Bundeswehr in der Zivilgesellschaft stehen (nicht nur durch Wikileaks) in der aktuellen öffentlichen und verfassungsrechtlichen Diskussion. Dazu gehören sowohl die Rolle der Bundeswehr in der Zivilgesellschaft, ihre Rechte und Grenzen bei der Terrorabwehr, die Frage der Umwandlung zur Berufsarmee und besonders der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Welche Ausstiegszenarien stehen dort überhaupt noch offen?
 
Die Stadtakademie lädt ein, diese Fragen in einem konzentrierten Studientag zu diskutieren.
 
16.30 Uhr: Eintreffen, Kaffee, Begrüßung
 
17.00 Uhr: Ute Mark, Bochum (angefragt)
Die Rolle der Bundeswehr in der Zivilgesellschaft
 
Die Bildungsministerien in Nordrhein-Westfalen, im Saarland, in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern haben Kooperationsvereinbarungen mit der Bundeswehr geschlossen, um die Arbeit von Jugendoffizieren in Schulen und in der Referendarausbildung zu verbessern. So genannte Bildungsangebote der Bundeswehr sollen zudem in Medien der Bildungsministerien veröffentlicht werden. Den Schulen steht es nach wie vor frei, Vertreter der Bundeswehr in die Klassen kommen zu lassen. Dieser Vortrag berichtet aus der alltäglichen Praxis an Bochumer Schulen und aus der Region.
 
18.00 Uhr: Tobias Pflüger, Tübingen
Die (veränderte) Militärstrategie der Bundesrepublik Deutschland
 
Entgegen dem Grundgesetz, nach dem ein Einsatz der Streitkräfte ausschließlich zur Verteidigung festgeschrieben ist, ist die Bundeswehr heute eine Armee“ im Auslandseinsatz, insbesondere in Afghanistan, aber auch in Bosnien/ Kosovo und anderen Ländern. Die Bundeswehr beteiligt sich inzwischen auch an Angriffsaktionen bis hin zur Zuarbeit für gezielte Tötungen. Diese Veränderung führte inzwischen dazu, dass Deutschland sich im Krieg befindet. Der Vortrag wird diese Entwicklung darstellen und kritisch bewerten.
 
ca. 19.00 Uhr: Imbiss, 19.30 Uhr: Andreas Zumach, Genf
Nichts wird gut in Afghanistan
 
Deutschland und seine NATO-Verbündeten sind am Hindukush gescheitert. Dennoch setzen sie den Krieg fort. Welche Interessen stecken dahinter? Gibt es eine politische Strategie, die die Menschen in Afghanistan nicht einfach dem Chaos, Warlords, islamistischen Fanatikern und Bürgerkrieg überlässt?
Ute Mark ist Lehrerin in Bochum.
 
Tobias Pflüger, Tübingen, ist Politikwissenschaftler; Vorstandsmitglied der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI), www.imi-online.de
 
Andreas Zumach ist deutscher Journalist und Publizist. Er arbeitet im Palais des Nations, dem europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf als Korrespondent für Printmedien, z. B. der taz. Er gilt als Experte auf den Gebieten des Völkerrechts, der Sicherheitspolitik, der Rüstungskontrolle und internationaler Organisationen
 
Kosten4,- €, erm. 2.00 €
Termine23.09.2010 16:30 - 21:30 Uhr
In Kooperation mit kultuRRevolution: Prof. Dr. Jürgen Link; DISS Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung: Prof. Dr. Siegfried Jäger; AMOS: Pfarrer i.R. Hartmut Dreier. Appell: Heraus aus der Sackgasse in Afghanistan“: http://www.afghanistanappell.de
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