Di, 7. Mai 2019, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum Westring 26 c, 44787 Bochum

Mina Watanabe, Tokyo

„Rememberance is timeless“ – Erinnerung ist zeitlos
Zur Trostfrauen-Bewegung in Japan

60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnete im Sommer 2005 das Women’s Active Museum on War and Peace in Tokio. Das WAM ist Ort der Dokumentation und der historischen Erforschung von Gewalt gegen Frauen in Konfliktsituationen. Ausgangpunkt sind die Kriegsverbrechen, die das japanische Militär im Zweiten Weltkrieg durch Sex-Sklaverei gegen die sogenannten „Trostfrauen“ aus Korea aber auch aus vielen anderen Ländern begangen hat.
Mit der Erinnerung an die historischen Fakten über die „Trostfrauen“ und deren Schicksale stellt das WAM zugleich die brisante Frage, wer Verantwortung dafür trägt, dass es zu diesen Verbrechen gekommen ist. Schließlich geht es dem Museum darum, die Öffentlichkeit in den Prozess des Erinnerns einzubinden, damit Menschen aktiv ihre Stimme erheben und sagen: „Nie wieder, irgendwo auf der Welt!“
 
Der Vortrag wird die Entstehungsgeschichte des Museums erläutern und seine Bedeutung für die politische Gedenkkultur Japans herausarbeiten. Er ist damit auch eine wichtige Vorbereitung auf das Kunstprojekt "Bottari" - Bündel der Erinnerung der Stadtakademie beim Kirchentag in Dortmund, für das die japanische Position unverzichtbar ist.
 
 
Mina Watanabe ist Leiterin des Women’s Active Museum on War and Peace (WAM) in Tokyo. Seit 1990 ist sie Frauenrechtsaktivistin. Sie arbeitete zu Frauenrechten in NGOs und parlamentarischen Büros zur Frage der Kriegsverbrechen, die im Zusammenhang mit der Sex-Sklaverei des japanischen Militärs stehen (The Women’s International War Crimes Tribunal for the Trial of Japan’s Military Sexual Slavery). Sie ist Autorin mehrerer Veröffentlichungen zum Thema “Trostfrauen", zu dem sie auch international referiert und zur Diskussion einlädt.
 
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine07.05.2019 19:30 - 21:30 Uhr

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