Di, 4. Dezember 2018, 19:30 Uhr

Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c, 44787 Bochum

Professor Dr. Jörn Leonhard, Freiburg

Der überforderte Frieden: Versailles und die Welt 1918-1923

Aus aller Welt kamen im Frühjahr 1919 Diplomaten und Staatsmänner nach Paris, um den größten Krieg, den die Welt bis dahin gesehen hatte, zu beenden und eine neue Friedensordnung zu errichten. Doch die Aufgabe musste die Akteure überfordern. Der Erste Weltkrieg war ein industrialisierter Massenkrieg. Je länger er dauerte, desto mehr veränderte er die Gesellschaften, die ihn führten, und desto rasanter entwertete er das Wissen der Politiker. Wie sollte man ihn beenden? Im langen Übergang vom Krieg zum Nachkrieg verbanden sich Aufbrüche und Untergänge, Revolutionen und fortdauernde Kämpfe mit der Suche nach einem stabilen Frieden. Dabei offenbarten sich die hochfliegenden Erwartungen und die teils widersprüchlichen Versprechen ebenso wie die erdrückenden Probleme bei der Umsetzung und die Unterschiede zwischen den Annahmen auf der Friedenskonferenz in Paris und den Realitäten vor Ort.
Ob im Blick auf untergehende Reiche und neue Staaten, ethnische Minderheiten oder das neue Massenphänomen von Flucht und Vertreibung: Aus der Art und Weise, wie der Krieg zu Ende ging, entstand ein schwieriges Erbe – bis in unsere Zeit.
 
Professor Dr. Jörn Leonhard ist Professor für Geschichte des Romanischen Westeuropa am Historischen Institut der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2007-2012 Gründungsdirektor der FRIAS-School of History. Großes Aufsehen erregte seine 2014 erschienene Geschichte des Ersten Weltkriegs "Die Büchse der Pandora".
 
Kosten5,- €, erm. 3.00 €
Termine04.12.2018 19:30 - 21:30 Uhr

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